Katastrophenschutz im Zeitalter des Klimakollaps – Beispiel Hochwasser

von Gastautor Hans-Josef Fell, Präsident der Energy Watch Group

 

Wie schon seit vielen Jahrzehnten bekannt, nehmen mit jeder Erhöhung der Erdtemperatur um ein Zehntel Grad wetterbedingte Katastrophen an Heftigkeit und Häufigkeit zu. Mit den furchtbaren Hochwasserkatastrophen, die seit Wochen nicht nur in der Eiffel und dem angrenzenden Nordrhein-Westfalen schlimmste Verwüstungen angerichtet haben, wie sie sonst nur im Krieg oder bei starken Erdbeben auftreten, sind diese nun auch verstärkt in Deutschland angekommen. In anderen Ländern nehmen solche Verwüstungen schon seit Jahren immer mehr zu.

Wer ist schuld?

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Schäfer am Dreisessel

Schäfer mit Hunden

Vor kurzem war ein Wanderschäfer mit einigem Zeitaufwand von Grafenau aus ins Gebiet des ehemaligen Schlepplifts am Dreisessel gezogen. Mitgebracht hat er um die 200 Schafe, einige Ziegen, 2 Esel, 3 Hütehunde (davon ein Harzer Fuchs) mit 7 Welpen und einem Herdenschutzhund.
Bewacht und geleitet von den hervorragend ausgebildeten Hunden wird das ganze Schneisengebiet auf ökologisch schonende Weise beweidet. So entstehen z.B. durch den Tritt der Tiere keine offenen Bodenstellen und der Vegetationsbestand wird nicht auf einmal entfernt!
Große Unterstützung erfährt dieses Projekt laut Auskunft des Schäfers vom Forstamt Neureichenau!

Interessant wäre sicher es auch einmal mit der in Bayern eher restriktiv gehandelten Waldbeweidung zu versuchen obwohl es einige sehr positive Erfahrungen damit gibt!

Mehr dazu auch hier!

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Das schlägt der Bürgerrat vor

Hofnung

von Gastautor Sandra Kirchner, Autorin bei Klimareporter

90 Prozent erneuerbare Energien schon 2040, Ausstieg aus der Kohleverstromung bis 2030, Tempo 120 auf Autobahnen: Viele Maßnahmen, vor denen die Regierung zurückschreckt, fordert der „Bürgerrat Klima“. Die ausgelosten Bürger:innen legen einen ambitionierten Maßnahmenkatalog vor.

Keine einfache Sache: 160 zufällig geloste Menschen diskutierten acht Wochen lang per Videokonferenz, wie Deutschland klimaneutral werden kann.

In knapp einem Vierteljahrhundert – 2045 – will Deutschland klimaneutral sein. Eine Herkulesaufgabe. Bislang ist es gerade mal gelungen, die Treibhausgasemissionen um 40 Prozent im Vergleich zu 1990 zu senken.

Dass für die „restlichen“ 60 Prozent nun ein echter Kraftakt nötig wird, liegt vor allem daran, dass die Politik beim Klimaschutz in den vergangenen 30 Jahren getrödelt hat. Sie hat es versäumt, angemessene Klimaziele und Maßnahmen zu beschließen.

Erst das Urteil des Bundesverfassungsgerichts, wonach Teile des Klimagesetzes von 2019 nicht mit dem Grundgesetz vereinbar sind, hat die große Koalition aufgeschreckt. Eilig will sie nun beschließen, dass Deutschland nicht erst 2050 klimaneutral werden soll, sondern fünf Jahre eher. Doch wie das Ziel erreicht werden soll, bleibt weiter unklar.

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Sebastian Kneipp – Pfarrer und Wasserarzt

Kneippen

Von Gastautorin Daniela Rudolfi-Müller, 1. Vorstand vom Kneipp-Verein Bischofsreut e.V., Ganzheitliche Heilbegleiterin

Sebastian Kneipp hat mehr als nur mit dem Wasser gearbeitet, denn es ist seine ganzheitliche Sicht auf den Menschen der seine Erfolge wiedergibt. Heuer wäre er 200 Jahre geworden und seine Heilweisen die er uns hinterlassen hat gelten immer und zu jeder Zeit.
Es sind die 5 Elemente/Säulen die das ganzheitliche Konzept von Sebastian Kneipp, das die Lebenseigenschaften für Kranke aber auch für die die ihre Gesundheit erhalten wollen, was es so erfolgreich macht. Mit Mutter Natur zu gehen und von Ihr zu lernen aber auch von ihr zu profitieren was die Gesundheit betrifft, das war sein Anliegen und es an den Menschen heranzutragen.
Wir waren daher auch sehr erfreut über die Entscheidung der Gemeinde, eine Kneipp-Gemeinde zu werden. Unsere Gemeinde ist mit ihren naturbelassenen Wiesen und dem vielen fließenden Gewässern genau das richtige um dem Menschen Erholung zu bieten. Das was hier geschaffen wird ist nicht Bad Wörishofen und das soll es auch nicht werden, aber mit den Elementen von Kneipp ist unser Ort genau richtig um Gesundheit in einer gesunden Umgebung zu erhalten oder auch für Kranke von dieser gesunden Natur zu profitieren.  
Auch wir als Kneipp Verein wollen das weitergeben und die Lehren von Sebastian Kneipp umsetzen für alle Lebenslagen und für jedes Alter. Es ist die Einfachheit die mich persönlich zu Kneipp und seine Art zu denken geführt hat. Wir brauchen nicht viel aber das richtige. Wir brauchen auch nicht große Mengen von Geld für unsere Gesundheit auszugeben, sondern es reicht wenn wir diese Lehren von Kneipp mit in unser Leben einbauen.

Kneipp-Produkte
Kneipp-Produkte
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Ein Wunder: Jogl Kneippanlage – wieder von allen begeh-/befahrbar!

wieder begeh-/befahrbarer Wanderweg

Seit kurzem ist der jahrelang immer wieder geschotterte und damit Fahrrad-unbefahrbare und Fußgänger-beschwerliche Wanderweg vom Parkplatz Ludwigsreut zur Jogl-Kneippanlage und von dort bis nach Frauenberg wieder gut befahr- und begehbar!!

Viele Touristen und auch Einheimische hatten sich immer wieder massiv beschwert über langzeit-geschotterte Wanderwege in der ansonsten so überwältigend schönen Waldlandschaft um Haidmühle.

Der Teilabschnitt Haidmühle des Goldenen Steigs wurde von dem einen oder anderen auch schon mal als der Sch.…-Steig bezeichnet! Nicht gerade ein überwältigendes Lob für eine Region die so sehr von Natur und Landschaft lebt.

Und doch, die Welt bewegt sich weiter und der Staatsforst hat die gesamte Strecke wieder Fußgänger-, Kinderwagen- und Radfahrerinnen-freundlich herrichten lassen und damit wirklich hervorragende Arbeit geleistet – zum Wohl der Haidmühler und der vielen auswärtigen Spaziergänger und Radfahrer!

Vielen Dank dafür an das staatliche Forstamt Neureichenau!

Nach diesem wichtigen Schritt warten wir natürlich alle ganz gespannt und zuversichtlich auf die nächsten Wege die wieder instand gesetzt werden, so dass auch wieder mehr Rundwege in unserer herrlichen Landschaft möglich werden!

Immer mehr Wildcamper im Nationalpark

Wildcamper

Zelte und Lagerfeuer mitten in der Kernzone – Streifen der Ranger ausgeweitet

Grafenau. Mit einem großen Problem sehen sich die Mitarbeiter der Nationalparkverwaltung Bayerischer Wald derzeit konfrontiert, und zwar mit Wildcampern. „Immer mehr Besucher übernachten bei uns im Schutzgebiet, obwohl dies verboten ist“, erklärt Dr. Franz Leibl, Leiter des Nationalparks. „Es vergeht kaum ein Tag, an dem unsere Ranger niemanden erwischen.“

Die einen sind mit Zelt ausgestattet, den anderen reicht ein Schlafsack, mit dem sie in den Schutzhütten übernachten – die Mitarbeiter der Nationalparkwacht finden ständig andere Szenarien an den vermeintlichen Übernachtungsplätzen, die oftmals mitten im Kerngebiet liegen, vor. Immer wieder werden auch Lagerfeuer im Wald angezündet. „Das ist nicht nur verboten, sondern aufgrund der Waldbrandgefahr unverantwortlich“ so Leibl. Wenn die Wildcamper zur Rede gestellt werden, erklären sie meist, dass sie etwas in der Wildnis erleben wollen. „Wir sind aber ein Schutzgebiet und kein Abenteuerspielplatz.“

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Kaufen Sie ein E-Auto und keinen umweltschädlichen Verbrenner

E-Autos können auch so aussehen!

von Gastautor Hans-Josef Fell, Präsident der Energy Watch Group

Viele Menschen zweifeln, ob die E-Autos denn wirklich so umweltfreundlich sind. In den letzten Jahren hat die Lobby der Hersteller von Autos mit Verbrennungsmotoren mit großer Medienaufmachung viel Unsicherheit geschaffen, indem sie tatsächliche oder vermeintliche Umweltprobleme der E-Autos und ihrer Batterien anprangerte. Lassen Sie sich nicht beirren und kaufen Sie dennoch ein E-Auto. Betreiben Sie es bestenfalls mit selbstproduziertem oder eingekauftem Ökostrom, als dass Sie weiterhin regelmäßig zur Tankstelle fahren und Benzin oder Diesel aus Erdöl tanken.
Die weltweit größten Probleme verursacht die Nutzung von fossilen und atomaren Rohstoffen für die Energiegewinnung, allen voran Erdöl, aber genauso Kohle, Erdgas und auch Uran. Sie sind Verursacher für die immer schlimmer werdende Erdüberhitzung und die ungelösten Probleme der Atommüllentsorgung.
Um Erdöl für unsere Autos werden seit Jahrzehnten Kriege geführt, im Nahen Osten, in Libyen, im Sudan und anderswo. Erdöl und Erdgaseinnahmen dienen in großem Stil der Terrorfinanzierung und der Finanzierung autoritärer Regime z.B. durch Saudi-Arabien, Iran, Libyen, Syrien. Havarierte Öltanker verseuchen immer wieder weite Küstenabschnitte und verursachen schlimmste Umweltkatastrophen.

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Bibliotheken – wieder stark im Kommen!

Zentralbibliothek in Helsinki

Überall auf dem Land werden öffentliche Bibliotheken geschlossen, angeblich mangels Interesse von Seiten der Leserschaft: „Alles findet nur noch im Internet statt“. Stimmt das wirklich oder liegt das auch an mangelndem Engagement -finanziell, personell, kreativ- der Anbieter? Liegt es auch an überkommenen Strukturen des letzten Jahrhunderts wie aufwendiger Registratur, Leihfristen, Überziehungsgebühren oder sogar noch Mitgliedsgebühren…?

Wie auch immer, es gibt auch Gegenbeispiele zum genannten Trend:

Z.B. zeigt das Tielfoto die fantastische Zentralbibliothek in Helsinki

Zum Vergrößern bitte anklicken! Es lohnt sich!

Bibliothek Neubau in Dujiangyan, ChinaFoto von Shao Feng

Nationalpark-Wisent für Rumänien

Abmiri lebte bisher im Tier-Freigelände des Nationalparks bei Neuschönau. Nun ist das Tier auf dem Weg in die rumänische Freiheit. (Foto: Christoph Wagner/Nationalpark Bayerischer Wald)

Im November 2019 geborene Kuh unterstützt Auswilderungsprojekt

Abmiri lebte bisher im Tier-Freigelände des Nationalparks bei Neuschönau. Nun ist das Tier auf dem Weg in die rumänische Freiheit. (Foto: Christoph Wagner/Nationalpark Bayerischer Wald)

Neuschönau/Karpaten. Der Wisent ist das größte Landsäugetier Europas. Anfang des 20. Jahrhunderts war er in freier Wildbahn bereits ausgerottet. Sein Überleben verdankt er einigen wenigen Artgenossen, die damals ins Zoos gehalten wurden. Auf diese Tiere gehen alle heute lebenden Vertreter dieser Rinderart zurück. Um die nur wenige tausend Wisente starke Population zu stärken, siedelt nun eine junge Kuh aus dem Tier-Freigelände des Nationalparks Bayerischer Wald bei Neuschönau in die Karpaten um. In Rumänien wird sie ein von der EU kofinanziertes LIFE-Projekt zur Wiederansiedlung unterstützen.

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Bürgerbeteiligung zur Zukunft Europas

Europa, das sind wir!
Citizens Take Over Europe – Konsultation zu Europa, Bürgerbeteiligung und der Konferenz zur Zukunft Europas

Seit Mitte des Jahres 2019 bereiten sich die EU-Institutionen auf den Beginn einer zweijährigen „Konferenz zur Zukunft Europas“ vor. Ihr Ziel ist es, durch direkte Beteiligung der Bürger*innen Lösungen und Vorschläge für die großen Herausforderungen zu erarbeiten, vor denen die EU steht.

Mit Hilfe Ihrer Teilnahme an der Umfrage würden wir gerne von Ihren Gedanken und Ideen zur Europäischen Union und deren Zukunft erfahren, um Pläne, Vorschläge und Aktivitäten im Zusammenhang mit der Konferenz und Zukunft der europäischen Demokratie zu entwickeln. Die Ergebnisse der Umfrage werden öffentlich verbreitet und mit den EU-Institutionen geteilt.

Citizens Take Over Europe ist ein kontinuierlich wachsendes Bündnis von zivilgesellschaftlichen Organisationen, Bürger*innen und Einwohner*innen aus ganz Europa, die sich gemeinsam für eine bürgerorientierte europäische Demokratie einsetzen.

Hier geht’s zur Umfrage!

Die Wässerung – Teil 3 von 3

Wasser

Die Wässerung – eine zentrale und nachhaltige Kulturtechnik in der alten europäischen Kulturlandschaft
(Text: Karel Kleijn, Stand Dezember 2020)

BN-Ankaufsflächen und Wiesenwässerung

Die Notwendigkeit sich als Naturschutzverband mit der Wiesenwässerung auseinanderzusetzen, dürfte klar sein. Wer sich mit Artenhilfsprogrammen beschäftigt, sollte wissen, wo die Probleme der Zielarten liegen, und das erfordert Kenntnisse bezüglich der einstmalig „guten Zeit“ der Art, die damaligen Lebensräume und deren Nutzung. Oft spielt die Wässerung da eine Rolle. Die Wiederaufnahme der Wässerung ist weitgehend ausgeschlossen, dennoch sucht man auf Grund des rekonstruierten Lebensraumbildes, nach Wegen, durch z.B. Nutzung, Gestaltung und Wiedervernässung von Feuchtflächen, ähnliche Verhältnisse zu schaffen. Wie die europaweit dürftigen Erfolge bei den intensiven Schutzprogramme der Wiesenbrüter zeigen, ist das ein mühseliges Geschäft und man wird kleinlaut, wenn in zwei Ankaufsflächen, schon kurz nachdem der Biber jede geplante und menschliche Pflege ausgeschlossen hat, erste Wiesenbrüter erfolgreich brüten. Die Bedeutung von Kenntnissen der Wiesenwässerung wird erst richtig klar, wenn sich zeigt dass in allen Pacht- und Ankaufsflächen der Kreisgruppe Reste von Wässersystemen zu finden sind, mit einer großen Systemvielfalt und Standortvielfalt. Es gibt Reste in Niedermoor-, Übergangsmoor-, Hochmoor-, Bruch-, Au-, Quell- und trockenen Mineralstandorten, in Hoch- und Tieflagen. Bei den Systemen gibt es Beispiele für Hangverrieselung mit Quellwasser und Schwemmen oder über kilometerlange Zuleitungsgräben im Wald, und Beispiele für Wässerung durch Bachausleitungen und  Rückenverrieselung. Es gibt zumindest ein Beispiel für die Wässerung auf einer mit Mineralboden überdeckten Moorfläche (verbesserte Moorkultur). Der Besitz von  diesem Kulturerbe wird bei Entwicklungsplänen und der nachfolgenden Pflege zu berücksichtigen sein, deutet aber auch deutlich auf Grenzen bei den Entwicklungs- und bei Artenschutzzielen. Ist eine Wiederaufnahme der Wässerung ausgeschlossen, können wir die Spuren der alten Nutzung beschränkt erhalten, der Rückkehr verschwundener von Wässerung abhängiger Arten, oder der langfristige Erhalt der Reste solcher Artvorkommen ist teils ausgeschlossen oder erfordert ganz neue Nutzungs-/Pflegekonzepte. Dort, wo die Reste noch aktiv betrieben werden oder passiv überzufließendes Wasser funktionell sind, sind die Erfolgsaussichten etwas anders, aber auch dort ist oft nur ein kläglicher Rest der alten Situation und der Betriebsführung wieder zu beleben, weil z.B. die Schwemme verfallen ist/verfüllt wurde, die Zumischung von Dünger ausgeschlossen ist. Auch sind oft infolge des Teilzerfalls neue Lebensräume entstanden und Arten aufgetaucht, die gegen eine rigorose Wiederbelebung sprechen. Auch hier gibt es zwei Beispiele, um dies zu verdeutlichen.

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Rettet den Europäischen Green Deal!

Rettet den Europäischen Green Deal!

Von Gastautoren Sven Giegold (MdEP) und Michael Bloss (MdEP)

Eil-Petition: Rettet den Europäischen Green Deal!

Gleich hier unterschreiben!

Millionen Menschen sind auf die Straße gegangen. Ihre Forderung an die Politik: Nehmt die Klimakrise und die Wissenschaft endlich ernst!

Doch nun zeigt sich: Diese Rufe wurden nur vermeintlich gehört. Die neue EU Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen brachte zwar den “European Green Deal” auf den Weg. Der Deal sollte Europas “Man on the Moon“-Moment werden. Aber nun da es an die Umsetzung geht, fallen die großen Ankündigungen in sich zusammen. 

Die EU-Staaten, allen voran die deutsche Bundesregierung, blockieren jedes einzelne Vorhaben des Green Deals und schwächen die großen Ambitionen bis zur Unkenntlichkeit ab.

Vom Klima-Champion ist weit und breit keine Spur, sondern die Errungenschaften werden nach und nach abgebaut. 

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Kintsugi – 金継ぎ

Kintsugi

Kintsugi (金継ぎ, dt. „Goldverbindung, -flicken“) oder seltener Kintsukuroi (金繕い, „Goldreparatur“) ist eine traditionelle japanische Reparaturmethode für Keramik. Keramik- oder Porzellanbruchstücke werden mit Urushi-Lack geklebt, fehlende Scherben werden mit einer in mehreren Schichten aufgetragenen Urushi-Kittmasse ergänzt, in die feinstes Pulvergold oder andere Metalle wie Silber und Platin eingestreut werden. In Anlehnung an Streubilder (maki-e) entstehen die für Kintsugi charakteristischen Dekorationseffekte.

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Die Wässerung – Teil 2

Wasser

Die Wässerung – eine zentrale und nachhaltige Kulturtechnik in der alten europäischen Kulturlandschaft
(Text: Karel Kleijn, Stand Dezember 2020)

Beendung der Wiesenwässerung
Die Gründe für die ehemals weite Verbreitung und der vielfach großflächige Einsatz von Wässersystemen in der Landwirtschaft dürften klar sein. Sie erhöhten die Produktion und ermöglichten die Nutzung von Grenzertragsstandorten. Mehr und qualitativ besseres Futter auf Grünland verbesserte das Düngerangebot für die Ackerflächen, das von Anfang des Ackerbaus das Nahrungsangebot der Gesellschaft beschränkte. Der Rückgang der Wässerung erfolgte ab Anfang/Mitte des 20. Jahrhunderts schnell und hatte eine Reihe von Gründen. Zunehmend war weniger die Produktion, sondern die Produktivität für die Landnutzung entscheidend. In Gebieten mit stark Markt orientierter Produktion und einem hohen Anteil an bau-, betriebs- und wartungsintensiven modernen Wässersystemen setzte der Rückgang oft schon Ende 1800 ein. In Mittelgebirgen und Gebirgen mit vielen Selbstversorgungsbetriebe und naturnahen, mit bewältigbarer Handarbeit, betriebenen Systeme konnten sich Reste der Wässerung bis heute halten. Entscheidend war auch das Ausmaß der Abwanderung von Landarbeitern in Städte, Industrie und Bergbau. Im Bayerischen Wald gab es vorwiegend naturnahe Wässersysteme. Die Marktorientierung (Qualitätsvieh für die Regionalmärkte, Obst, verarbeitete tierische Produkte und Kleinvieh für die Lokalmärkte) profitierte lange von der hohen Produktivität der Wässersysteme und der zunehmende Landarbeitermangel traf nur Betriebe, wo die Familie zu klein war für arbeitsintensive Nutzungen wie Obstbau, Produktveredlung (wie Produktion von Brot, Butter und Geräuchertes), und eben auch die Wässerung. Es wundert nicht, dass die Dichte an Wässersystemen in Lallinger Winkel, Graflinger Tal und im Schmalzdobl von Ringelai sehr hoch ist, Räume wo die Marktorientierung schon früh sehr stark war.

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Haibischl