Schulfest 2015 und Flüchtlingsfamilien – ein Experiment mit dem „Aufeinander Zugehen“

Am 26.6. fand das Planungstreffen fürs Schulfest in meinem Garten statt. Spontan sagten syrische Flüchtlingsfamilien ihre Mitarbeit an einem „arabischen Büffet“ zu. Man einigte sich, dass jede Familie 3-4 Gericht zubereiten werde. Mein Angebot, ihnen für den Einkauf 100 Euro zu geben, wurde auf „nach dem Einkaufen“ beschieden. Kontakte zu Schule und Elternbeiratsmitgliedern, Tisch wird gestellt, man freue sich auf Beteiligung der syrischen Familien.
Am 2.7. fuhr ich bei großer Hitze 4 Papas und Mamas nach Freyung und danach zum türkischen Großhändler nach Passau. Der Wagen war so beladen, dass vor den Füssen die Beutel mit dem Fleisch, und auf dem Schoss die Packungen mit dem Fladenbrot transportiert werden mussten. Die Rechnungen für den Grosseinkauf wollte ich bezahlen – es wurde abgelehnt.
Am 5.7. bei herrlichstem Sonnenschein ab 10 Uhr Abholung – Aufbau, Auszeichnen des Angebotes mit Preis (ab 0,20 Euro für gefüllte Weinblätter, bis 1 Euro für Hühnchenstücke)
Nach Ende der Kirche kamen die ersten „Kunden“, und erfreuten sich an den auch optisch schön präsentierten, kulinarischen Spezialitäten der arabisch-syrischen Küche: Teigtaschen, gefüllt mit Käse oder Fleisch, scharf oder süß, in Fladenbrot gerollte Reis-Fleisch-Gerichte, wunderbare Salate, Kuchen mit oder ohne Kokos und Mandeln. Ich kam mit dem Kassieren gar nicht nach – gefreut hat es mich sehr, dass unsere Bürgermeisterin, Frau Fenzl, von allem probierte, und der Herr Pfarrer sogar ein zweites Mal kam – alle lobten die Köstlichkeiten.
Sehr gefreut hat es uns alle, dass der Elternbeiratsvorsitzende, Herr Haidl, den syrischen Familien Gutscheine für Essen und Trinken gab. Den Kindern gefiel das wunderbare, große Angebot: Hüpfburg, Fußballwand, der Kletterturm auf Getränkekisten von den „Erlebnistagen“ samt Seilsicherung durch Kranwagen, die Feuerwehrspritzpistole, die Tombola, das kostenlose Eis. Zirka 13 Uhr machte ein starker Regenguss dem Verkauf ein Ende – es war fast alles verkauft, wir konnten nass, aber glücklich, alles einpacken.
Die Einnahmen aus dem Essenverkauf beliefen sich auf 188,93 Euro – mein Vorschlag, das Geld zu teilen, eine Hälfte für die 4 Familien, die kochten, eine Hälfte für die Schule, wurde von den Familien abgelehnt,“ alles solle die Schule bekommen,“ was dann auch so geschah.

Inge Krüger

Haibischl