„Nationalparks Bayerischer Wald und Šumava gehören zusammen“

Der Lusen ist eines der prägendsten Landschaftselemente der grenzüberschreitenden Nationalparks. Hier sieht man den 1373 Meter hohen Berg von der tschechischen Infostelle am Březník aus. (Foto: Patrick Leitner)

Von Nationalparkverwaltung Bayerischer Wald

Millionenförderung aus Brüssel bringt Schub für Forschung, Umweltbildung und Naturschutz

Grafenau/Vimperk. Es wächst immer mehr zusammen, was zusammengehört. So kann man die aktuelle Kooperation der beiden Nationalparks Bayerischer Wald und Šumava auf den Punkt bringen. Gerade in jüngster Vergangenheit gehen die Nachbarn in fast allen Bereichen gemeinsame Wege. Viele der bereits umgesetzten oder angestoßenen Projekte verdanken die Schutzgebiete dabei der Europäischen Union. Allein von 2017 bis 2021 gab es Förderzusagen von über 7,3 Millionen Euro aus dem Interreg-Programm. Doch die Zusammenarbeit geht viel tiefer – bis hin zum gemeinsamen Grundverständnis des Leitmottos „Natur Natur sein lassen“.

„Gemeinsam können wir viel mehr bewegen als jeder für sich allein“, betont Nationalparkleiter Dr. Franz Leibl. „Deswegen gehören die Nationalparks Bayerischer Wald und Šumava schlicht zusammen.“ „Wir haben gemeinsame Themen und gemeinsame Ziele“, sagt auch Leibls tschechischer Amtskollege Pavel Hubený. Als Ganzes betrachtet sei man das größte Waldschutzgebiet in Mitteleuropa. Für die Idee des Prozessschutzes ein gewaltiges Pfund. „Ein intaktes Waldökosystem benötigt nicht nur Schutz, sondern auch Größe“, unterstreicht Leibl. Nur so könne man das wertvolle Mosaik der verschiedensten Waldentwicklungsstadien erhalten – für die Wald-Biodiversität eine überlebensnotwendige Voraussetzung.

Forschung

Dank Geldern der Europäischen Union ließen sich viele Forschungsprojekte in beiden Schutzgebieten umsetzen, wie das Silva-Gabreta-Monitoring, dass die Biodiversität und den Wasserhaushalt im Blick hatte. (Foto: Matthias Rawohl)

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Grenzüberschreitende Partnerschaft bleibt ausgezeichnet

Transboundary

Nationalparks Bayerischer Wald und Šumava erhalten zum dritten Mal „Transboundary“-Zertifikat

Grafenau. Anlass zur Freude gibt es in den beiden Nationalparks Bayerischer Wald und Šumava: Die beiden Schutzgebiete sind mit dem „Transboundary“-Zertifikat ausgezeichnet worden, Europas wichtigstem Naturschutz-Gütesiegel – und das bereits zum dritten Mal nach 2009 und 2015.

Coronabedingt konnte die übliche, offizielle Preisverleihung mit der Übergabe des Zertifikats noch nicht stattfinden. Dafür kamen die Glückwünsche per Post. „Die Neubewertung hat gezeigt, dass der gemeinsame Erhalt der Natur unabhängig von politischen Grenzen letztendlich zu einem besseren Schutzgebietsmanagement führt“, beglückwünschte EUROPARC-Präsident Ignace Schops die beiden Schutzgebiete. Dem Ziel, einen grenzüberschreitenden Urwald dort entstehen zu lassen, wo einst der Eiserne Vorhang Europa teilte, sei man in den vergangenen Jahren wieder einen Schritt nähergekommen.

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EU-Life-Projekt „Life for Mires = Leben für Moore‘‘

Moor

Anfang November wurde im Nationalpark Šumava und auf Flächen des Bund Naturschutz in den Gemeinden Philippsreut und Haidmühle ein großes Projekt zur Renaturierung von Feuchtgebiete gestartet. Bei dem auf 6½ Jahre ausgelegten EU-Life-Projekt soll auf über 2000 Hektar entwässerter Feuchtfläche und entlang begradigter Wasserläufe die Rückkehr zu natürlichen Prozessabläufen ermöglicht werden. Dies dient nicht nur der Sicherung und Verbesserung als Lebensraum bedrohter Arten. Mit der Entwässerung und Begradigung ging die Bedeutung im Oberflächen- und Grundwasserschutz, Hochwasser- und Klimaschutz weitestgehend verloren. Außerdem prägen Feuchtgebiete durch Tau- und Reifbildung sowie durch Kühlung im Sommer das Kleinklima. Auch wird ein wesentlicher Teil unserer Niederschläge aus Verdunstungswasser von Feuchtgebieten gebildet. „EU-Life-Projekt „Life for Mires = Leben für Moore‘‘“ weiterlesen

„Gute Nachbarschaft heißt…“ – Fahrt in den Nationalpark Šumava

Das Säumermoor im Nationalpark Šumava

Unter diesem Motto gab es kürzlich unter der Leitung von Karl Matschiner vom Landratsamt Freyung-Grafenau eine voll ausgebuchte VHS-Fahrt in den Nationalpark Šumava.
Bereits während der Anfahrt und noch mehr beim Denkmal für die 1966 endgültig abgerissene Kirche in Česke Žleby (Böhmisch-Röhren) gab unser tschechischer Führer Josef Stemberk  wissenswerte Hintergrundinformationen zum Nationalpark inklusive des historischen Kontextes.
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Haibischl