Was bedeutet es, wirklich gut zu essen? Für die einen heißt das Knödel mit Schweinsbraten – und das kann wunderbar schmecken, wenn man das Gericht vom Gastwirt so zubereitet bekommt wie zu Hause: frische, selbst gemachte Reiberknödel und einen lange im Ofen geschmorten butterweichen Braten mit knuspriger Kruste. (Hmmmm!)
Oder es kann heißen, fleischlos oder gar vegan zu essen oder es kann eine hohe Qualität der Zutaten bedeuten oder einfach nur überraschende, hinreißend andere Kreationen.
Muss wirklich gut kochen aufwändig sein? Nein, muss es nicht. Eine einfache Kartoffelsuppe kann sensationell gut schmecken, wenn sie mit frischen Zutaten und vielen Kräutern zubereitet wird, dazu ein Stück geröstetes Brot, fertig. So etwas geht auch in einer Gastwirtschaft.
Muss qualitativ hochwertiges Essen teuer sein? Nein, muss es nicht. In den – nach meiner Meinung – besten Restaurants der Region (Schuster und Danibauer, Freyung; Johann’s, Waldkirchen) bekommt man beispielsweise mittags Drei-Gänge-Menüs zwischen 29 und 35 Euro. Das ist alles andere als teuer für die gebotene Qualität und man wundert sich als Gast, der ein wenig in der Weltgeschichte herum kommt, wie ein solches Preis-Leistungs-Verhältnis überhaupt für den Gastronomen zu stemmen ist.
Und was ist das Gegenteil von gut kochen? Das, was man leider an jeder Ecke bekommt: lieblose Convenience-Küche, die eine Beleidigung für Gaumen und Gesundheit ist. Mir wäre es lieber, Wirte würden nur drei (frische!) Gerichte anbieten, und seien sie noch so einfach, statt 30 aus einer dicken Speisekarte, von denen dann so gut wie alle eingefroren, vorgekocht und 08/15 sind. Wie gesagt, gute Küche muss weder aufwändig noch teuer sein. Nur anders. Und besser.
Dann kämen auch mehr Gäste.