Auerhuhn und Waldweide am Dreisessel

Reiche Auerwildbestände zu Zeiten der historischen Almwirtschaft am Dreisesselberg geben Anlass zum Beschreiten neuer Wege
Auerhahn_weiblich Berchtesgadener Kühroint
Auerhenne auf Rinderweide

Das Auerhuhn ist in den meisten Regionen seines ehemaligen Vorkommens mittlerweile verschwunden. In den höchsten Lagen des Bayerischen Waldes und des Böhmerwaldes haben sich bis heute kleine Reliktbestände der Art gehalten, deren Überleben aber ebenfalls auf Messers Schneide steht. So auch am Haidmühler Hausberg, dem Dreisessel.  Es mehren sich die Hinweise, dass die früher vielerorts praktizierte Rinderweide im Wald eine ganz wesentliche Voraussetzung für die ehemals sehr reichen Auerhuhnbestände war.

Die Fakten schlaglichtartig:

  • zu Hoch-Zeiten der Waldweide um 1900 gab es zeitgleich ein Optimum der Auerhuhnbestände
  • Auerhuhnküken benötigen kleinflächig besonnte (kurzrasige) Bereiche mit hochwertigem eiweißreichen Nahrungsangebot, bestehend vor allem aus Insekten und anderen Kleintieren
  • Rinderweide im Wald erzeugt kleinflächigen Weiderasen im bunten Wechsel mit Gebüsch und Altbäumen
  • Ein einziges Rind erzeugt pro Tag über den Kot (den Kuhfladen) ca. 500g Insekten-Biomasse
  • Dieses „Pfund Kükenfutter“ fehlt heute vollständig.
  • Kükenverluste sind  bekanntermaßen der größte Aderlass, den die Auerhuhnbestände heutzutage zu verkraften haben und sie sind durch derartige Nahrungsengpässe somit vorprogrammiert.

 

Vierwöchentlich sonntags finden seit einiger Zeit Exkursionen zu diesem Themenkreis statt.

Motto:

„Weidetiere und Schutz der Lebensräume am Dreiländerberg schließen einander nicht aus, sondern wirken durchaus am erfolgreichsten in gegenseitiger Ergänzung!“

Die nächsten Termine sind am

  • 2.  August
  • 30.  August
  • 27. September
  • 25. Oktober

Veranstalter: Bund Naturschutz, Kreisgruppe Freyung-Grafenau, Katholische Erwachsenenbildung Freyung, Verein „Grünes Herz Europas e.V.“

Referent: Thomas Zipp, Freier Mitarbeiter der Naturschutzbehörde und Nationalparkführer

Treffpunkt: Parkplatz „Dreisesselalm“ (Lift-Talstation in Frauenberg)

Beginn:  Jeweils sonntags,              11.00 Uhr 

Dauer: 2-3 Stunden

Kosten: Die Teilnahme ist kostenlos, um freiwilligen

Unkostenbeitrag wird gebeten

Festes Schuhwerk und Trittsicherheit ist erforderlich.

Eine Anmeldung ist nicht notwendig, bei sehr ungünstigen Witterungsverhältnissen bitten wir allerdings um telefonische Rückfrage unter Telefon 08583 / 1847 (Thomas Zipp).

 


Foto oben: Author Nudelbraut, Wikimedia
Lizenz: https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/deed.en
https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Auerhahn-balz.jpg

Foto mit braunem Vogel:
Geolina163, Wikimedia
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Haibischl