Begleitend zum Artikel von Franz Kies (er war halt wieder mal schneller) über den grenzüberschreitenden KULAMU-Ausflug kann ich hier ein paar Bilder und Gedanken nachschieben, wir waren aber nur am zweiten Tag dabei, im Bischofsreuter Raum bei unseren „Schätz-chen“ vor Ort . Das macht sie zunehmend bekannt und sollte uns auch Pluspunkte bei der Bewahrung und (sanften) Vermarktung selbiger bringen. Begleitet und in angenehmer Weise geleitet wurde der (Teil-) Ausflug vom KULAMU-Vorsitzenden Michael Sellner und dem Wildbiologen Karel Kleijn. Die tschechische Teilnehmerschar war (mir) zwar textlich unverständlich, aber offensichtlich sehr gut gelaunt, zu Recht!
Orte wie die Grenzbrücke am Goldenen Steig , Leopoldsreut und Schwendreut eignen sich gut für die Erklärung von Ursachen und Folgen der historischen Be- und Entsiedelung, bis in die heutige Zeit, für die Menschen und die Natur. Kirchlich-weltliche Grenzsicherung, Handelsrouten, die Pest, Kriege, neustaatliche und forstliche Interessen waren ausschlaggebend für Zu- und Abwanderung, selten Rohstoffe, aber eigentlich nie die natürlichen oder klimatischen Bedingungen selber.
! Gerade heute aber, wo wir dank technischem Fortschritt am allerwenigsten von naturgegebenen Umständen beeinflusst werden, sollen wir auf die Natur Rücksicht nehmen? Wieso denn?
Hierzu hatte das kongeniale Führungsduo Sem Sellner und Karel Kleijn (so ganz neben den eh schon verbindlichen Naturschutzgesetzen – FFH blabla) viele rationale und auch wirtschaftliche Ansätze aufgeführt, die aber halt erst in der heutigen Zeit, bei maximalem Wohlstand und Mobilität, relevant sind. Sie können unsere Zukunft vor Ort positiv beeinflussen. Heute ist die Zeit anders, intakte Natur ist vermittelbar und attraktiv für uns Menschen, so sehr sogar , dass wir bereit sind, dafür Geld auszugeben.
Auch Dank der vielen Naturschutzorganisationen (man denke an den WWF – Gorillas, Wale…) gibt es bei den allermeisten Menschen heute ein gewisses Umweltbewusstsein, das, auch wenn sie es selber nie wirklich leben, befriedigt werden will. Ich unterstelle niemandem was!! Bei uns ist halt der Bund Naturschutz und der Landesbund für Vogelschutz sehr engagiert. Beide haben im Gemeindebereich auch besonders schützenswerte Flächen erworben. Es sind Kulturlandschaftsflächen, die die Vorbesitzer gerne abgegeben haben wegen des schlechten Nutzens aufgrund Feuchte, Ertragsarmut usw. Niemand wurde gezwungen, jeder war froh, das loszuwerden.
Es ist sehr schön zu sehen, dass unsere ruhige, naturnahe Kulturlandschaft zumindest für bestimmte Personengruppen (oft sind das Familien mit Kindern – zukunftsfähig!) besonderen Anreiz bietet, bei uns Urlaub zu machen, oder manche gar damit liebäugeln, ganz herzuziehen. Die günstigen Hauspreise und Lebenshaltungskosten tun ein übriges.
Da spielte und spielt auch das schon langjährig aktive Projekt Des KULTURLANDSCHFTSMUSEUMS und seine geistigen Väter eine bedeutende Rolle, wir haben dadurch den benachbarten Gemeinden und Ferienregionen gegenüber mit diesem zukunftsträchtigen Alleinstellungsmerkmal schon einen Riesenvorsprung, der muss m. M. nach unbedingt gehalten/ausgebaut werden! Wir erkennen zunehmend den wahren Wert unserer Landschaft, unserer Trockenrasen, Viehweiden, Feuchtgebiete, Sumpfblodan usw. Und GEPFLEGT WERDEN WOLLEN SIE AUCH – Bichofsreuter Waldhufen.
Die Lage direkt vor dem Sumava-Nationalpark ist uns geschenkt (wo übrigens schon mit ganz anderen Bandagen der Bevölkerung gegenüber gearbeitet wird: gehen Sie über die o.g. Grenzbrücke, schon nach 50m steht das erste Schild mit Wegegebot..), auch die unmittelbare Lage am bekannten Grünen Band Europas, am Dreiländereck usw. haben wir frei Haus…
Mittlerweile sage ich: auch mit der Waldbirkenmaus, dem Luchs, den Kreuzottern und, oh je, dem Fischotter haben wir vermarktungsfähige Geschenke der Natur, und sie sind wirklich da, auch wenn man sie auch so gut wie nie sieht!
Ebenso bin ich, auch Dank etlicher Führungen mit unseren engagierten Botanikern-vor-Ort, den fachlich bekannten Herren Karel Kleijn und Ernst Obermeier, über so viele regionale floristische Besonderheiten aufgeklärt worden, dass nur eins zu sagen bleibt: geht’s nicht, bleibts.
Wir haben eine Art Paradies hier, es bedarf nicht mehr der Suche nach der „bayerischen Arche“, die dümpelt schon lange hier vor Ort. Ankern darf die auch gerne, es würde der Gemeinde ungemein nützen, da bin ich sicher.
Nur eins: den Hafen dazu haben wir (Eigentümer und Kleinlandwirte) noch in der Hand, das sollte auch weitgehend so bleiben. Junge Hobbylandwirte und Helfer haben bei uns Zukunft – da brauchts kein Fitnessstudio und keine Schwarzarbeit mehr!