von Gastautor Prof. Peter Droege, Präsident EUROSOLAR e.V.
…stellt als völlig neue Herausforderung Bedrohung wie auch Chance dar. Die geballte Angriff auf unsere Gesundheit und die wirtschaftliche ist erste Priorität, und Fokus einer präzedenzlosen Kampagne, in der nur Zusammenarbeit und Gemeinschaftsdenken Versprechen auf Hoffnung geben. Es ist schwer, nicht überwältigt zu werden von der schier unaufhaltsamen Wucht und Geschwindigkeit mit der das Virus ‚sich’ nicht nur perfekt für ACE2, das menschliche Aufnahmeprotein, sondern auch die globalisiert vernetzte Welt ‚vorbereitet’ hat, nun Wirtschaft bedroht – aber auch neue Verhalten verlangt, CO2 reduziert, die Blase der globalen Luftfahrt verkleinert, das ganze Konzept des globalen Massentourismus untergräbt, gesunden Lebensstil belohnt und achtsamen Fokus auf Selbst, Familie, Freunde und Gemeinschaft, dauernde Werte und Gesundheit und Erkenntnis richtet.
Es gilt nun durch massive Unterstützung aller Mittel-, Klein- und Kleinstteilnehmer der Wirtschaft den Kollaps zu verhindern, autokratischen Tendenzen durch solidarischen Gemeinschaftssinn entgegen zu wirken – und trotzdem den Umstieg vom fatalen globalen Fossilmodell in die lokale und regionale Energiewende nun endlich zu schaffen. Sofern zentrale und dezentrale Gegenmaßnahmen auf regenerativen Umbau – den Großen Umstieg – konzentriert werden können, müssen sie das tun. Dies kann und muss das Ende des fossilen Zeitalters bedeuten.
So stellt uns COVID-19 auf eine neue Ebene der Erkenntnis: Fossile Energien und fossil abhängige Industrien geraten gerade jetzt in Krise der eigenen Todesspirale, Erneuerbare Investitionen legen weiter stark zu – trotz oder gerade wegen des Ölpreiseinbruchs und des Kollapses ganzen Förderindustrien. Nach der Krise von 2008 forderten viele, dass die Stimuluspakete ‚regenerativ’ angelegt werden müssen, also auf Erneuerbare Energien und die nachhaltige Umstrukturierung von Landwirtschaft, Transport und Produktion ausgerichtet werden muss, neben gesunden Finanz- Institutionen – aber es geschah leider überhaupt nicht. Das blinde Konsumrennen und exponentiell steigende CO2 und NH4-Emissionen steigerten sich nur weiter.
Nun führt kein Weg daran vorbei, den Gott- oder Gaia-gegebenen ‚Wink mit dem Corona-Zaunpfahl’ für den sozial gerechten, ethisch-energetischen Umbau zu nutzen, der ja am schnellsten möglich ist, wenn die Wirtschaft nicht auf überzogenem, künstlich finanziertem, und fossil befeuertem Volldampf fährt, sondern auf dem regenerativen Umstiegsgleis etwas vorsichtiger und achtsamer rangiert. Sobald der rettende Umstieg aus den fossil-nuklearen Fahrtrinnen gelungen ist, werden sich die Märkte stabiler und effizienter verhalten als unter dem global vernetzten, hochriskanten und für viel zu viele bereits heute tödlichen fossilen Regime. Corona ist Bedrohung – aber in gewisser Hinsicht auch Freund – solange wir Solidarität, Kooperation und Koordination stärken und unseren neu gefundenen menschlichen Sinn meistern: Leben auf Erden zu regenerieren, nicht auszuschlachten. Denn was ist sonst der Zweck der Menschheit?