Seit einem Jahr gibt es ein geniales System der Feststellung der exakten geographischen Lage/Position. Statt der geographischen Längen- und Breitenangabe ist jeder Ort der Welt mit drei eindeutigen Wörtern gekennzeichnet und kann damit gefunden werden.
Bei what3words handelt es sich um ein globales Raster mit 57 Billionen Quadraten von 3 m x 3 m. Jedes Quadrat verfügt über eine aus drei Wörtern bestehende Adresse, die schnell, einfach und eindeutig mitgeteilt werden kann.
Mehr dazu auf der Webseite https://map.what3words.com hier kann „Karte erkunden“ angeklickt werden um dann die eigene Adresse einzutragen und um zu der einmaligen Wörterkombination mit den eigenen drei eindeutigen Wörtern zu kommen*.
Was ist leichter als z.B. meine eigene Position zu merken:
48°49’02.1″N 13°46’21.2″E
oder
Bücher.Fragezeichen.Zähmbar
Vielleicht haben damit auch Postleitzahlen bald ausgedient – zumindest, wenn sich dieser coole Trend durchsetzt!
Jedenfalls wird dieses Startup bereits jetzt mit Preisen und weltweiten Anfragen überhäuft. Es gibt jede Menge Kooperationen mit namhaften Unternehmen und zum Beispiel ein erstes Land das dieses System anstelle eines Postleitzahlensystems übernehmen möchte, die Mongolei.
*What3words kann auch als App heruntergeladen werden von Google https://play.google.com/store/apps/details?id=com.what3words.android oder Apple https://itunes.apple.com/gb/app/what3words/id657878530?mt=8&ign-mpt=uo%3D4
Bei den 2016 WIRED Audi Innovation Awards hat what3words die starke Konkurrenz bezwungen und sich den Award „2016 Most Exciting Moonshot“ geholt. Der Award wird an die mutigsten Unternehmen und Einzelpersonen vergeben, die neue Wege beschreiten, um eine bessere Welt zu schaffen.
Um den Vorteil dieses Systems zu erkennen braucht man nur eine Hausnummer in Bischofsreut oder Auersbergreut suchen. Solange noch das alte historische System vorhanden ist wird das eine mehr oder weniger aussichtslose Sache zum Beispiel auch für Rettungsdienste. Selbst der modernste Navigator hilft hier nicht mehr weiter.
Eine interessante Entwicklung, die für Entwicklungsländer eine gute Lösung sein dürfte. Natürlich müssen auch dort – sofern noch nicht von Google Maps erfasst – für den gesuchten Ort die geografische Länge und Breite bestimmt werden.
Für uns hier wohl eher eine nette Alternative, um mit nur drei Worten seine Adresse (inklusive der geografischen Daten) zu erhalten.
Bin gespannt, wie sich das weiter entwickelt.
Kaum habe ich theoretische Rechtfertigungen herbei gezogen, kam jetzt auch schon der Praxistest. Hier in Almaty, Kasachstan gibt es zwar richtige Adressen mit Straße und Hausnummer allerdings bezeichnet die Nummer den ganzen Block. Ein Block kann aus z.B. mehreren Hochhäusern oder Wohnblocks bestehen. Das können dann schon mal einige 100 Wohnungen sein. Mich hat es auf alle Fälle 2 Stunden Herumlaufen, Leute fragen (und das mit meinem russisch) und schlussendlich mehrere Telefonate bzw. Versuche gekostet anzukommen! Der Handy-Navigator hat mich auch nur bis zur Haus-bzw. Blocknummer geführt.
Wenn das im Artikel beschriebene System schon weltweit eingesetzt werden würde, hätte mich mein Handy-Navigator genau zur richtigen Wohnung geführt. Ich hätte 2 Stunden mehr Zeit gehabt diese hochinteressante Stadt zu erforschen!
Mein Enthusiasmus hat sich jetzt auch weniger auf dieses System für Deutschland bezogen. Wir haben ein ziemlich ausgeklügeltes Adresssystem mit Postleitzahlen, Ortsnamen, Straßen, Hausnummern etc. Es gibt jedoch auch noch hunderte von Millionen von Menschen die so etwas nicht kennen oder die komplett andere Systeme der Adressierung verwenden..
Mit diesem System wird es plötzlich ohne großen Aufwand möglich, dass jeder Mensch auf der Welt seine eigene unverwechselbare Adresse bekommt und zwar nach dem gleichen universellen System. Wahnsinn, oder!!
Ich denke auch an Afrika wo es zum Landgrabbing vor allem auch dadurch kommt, weil es keinen Nachweis über Wohn- oder Besitzrechte der einheimischen Bevölkerung gibt. Hiermit wäre ein gewaltiger Schritt hin in Richtung Registrierung und damit Besitzstandswahrung und damit ein Mittel gegen „Enteignung“ gegeben.
Aber selbst in vielen entwickelten Ländern wäre es ein hilfreiches System. Verständlich für jeden der z.B. schon mal eine Adresse in Japan gesucht hat. Ohne fremde Hilfe oder Navigator oft relativ aussichtlos!
Bei längerem Nachdenken findet man sicher noch viele weitere positive Aspekte (und wahrscheinlich auch einige negative wie bei jedem Werkzeug).
Das ist ja interessant! Pfiffige Sache. Von der erfahre ich hier zum ersten mal. Kann besonders im Ausland nützlich sein, falls angegebene Adresse unverständlich ist wg. Sprache oder Schrift.
Und in Gegenden, wo keine Adresse existiert.
Sorry,
entweder bin ich völlig begriffsstutzig und begreife den Sinn des Ganzen nicht oder hier wird wird ein weiterer Versuch unternommen, die Menschen mit weiteren tollen Erfindungen in die totale Abhängigkeit von einigen Psychopaten zu bringen.
Lieber Herr Kies, bitte erläutern Sie mir, wo der Vorteil von drei aus der Luft geholten Wörten gegenüber einer Postleitzahl besteht. Wenn ich eine PLZ lese, dann weiß ich ungefähr, wo sich diese befindet, wenn ich dagegen die Adresse „alles nur Gaudi“ lese, beflügelt das meine Phantasie – das wars dann auch. Bitte nehmen Sie es mir nicht übel, aber in Ihrer möglicherweise ja begründeten Euphorie haben Sie vergessen, das System an den Mann zu bringen – sprich zu erklären. 😉