Die Wärmewende beginnt auch in Haidmühle Gestalt anzunehmen. Dies ist v.a. ein Verdienst von Martin Nebl und seinem Einsatz, großartig unterstützt von seiner Familie!
Die Planung
Vor einigen Jahren war da eine Idee gefolgt von ersten Recherchen zu einem Nahwärmenetz. Nach einigem Kampf mit der deutschen Bürokratie ging es dann unter Abwägung diverser Optionen tatsächlich an die konkrete Planung des Vorhabens. Und … im August 2023 ging es los mit der praktischen Umsetzung dieser Pläne.
Der Prozess
Ein LKW kippt ca. 33 m³ Hackschnitzel aus dem regionalen Umfeld ins 120 m³ Lager.
Von dort werden die Hackschnitzel automatisch zu den beiden Fröhling-Brennern mit je 400 kW gefördert.
Diese wiederum erhitzen über entsprechend groß ausgelegte Wärmetauscher die zwei Pufferspeicher mit jeweils 30.000 l Fassungsvermögen auf die eingestellte Vorlauf-Temperatur von 75°C. Eine Erweiterung um einen weiteren Speicher ist später möglich.
Das Wärmemedium (destilliertes Wasser) wird anschließend an den Pufferspeicher des angeschlossenen Verbrauchers geliefert um dort für Heizungszwecke bzw. zur Erwärmung des Brauchwassers verwendet zu werden.
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Die Abnehmer/Kunden
Momentan angeschlossen sind bisher das Nebl Anwesen in Haidmühle und der Malteser Hilfsdienst – MHD. Weitere Anschlüsse können erfolgen sobald die entsprechenden Leitungen im Zuge der Kanalarbeiten/Leitungsverlegungen in Hochwald-/Bahnhof-/Dreisesselstrasse erfolgt sind. Bis Anfang Januar sollte der entsprechende Plan bezüglich Kanalisationsarbeiten vom Gemeinderat genehmigt bzw. zur Einsicht freigegeben werden.
Für den Kunden sind z.B. bei 25 kW Heizungsleistung 5.000 € für die Übergabestation sowie die Leitungsverlegung von Grundstücksgrenze bis Heizungsraum/Pufferspeicher (sollte 500 – 1000 l Volumen haben) zu tragen. Hinzu kommen dann noch die tatsächlichen Verbrauchskosten in x Cent/kW gelieferte Wärme.
Laut Auskunft des Energieberaters liegen die Verbrauchskosten unter denen vergleichbarer Nahwärmenetze von Gemeinden in der Region!
Also ein attraktives Angebot sowohl in Hinsicht auf die Kosten für den Kunden als auch für die Umwelt! Schließlich wird mit diesem Nahwärmenetz ein sehr hoher Wirkungsgrad bei Einsatz einheimischer Ressourcen erzielt, verbunden mit beträchtlichen CO2 Einsparungen!
Bisher gibt es bereits 7 feste Zusagen potenzieller Kunden sowie mehrere laufende Angebote. 60-70 Abnehmer sind insgesamt denkbar. Natürlich gilt auch hier, je mehr Anschlüsse, desto effektiver funktioniert das System und desto niedriger werden die Wärmeerzeugungskosten und Emissionen pro Wärmeeinheit!
Das Fazit
Nicht nur über die dringend notwendige Wärmewende reden, sondern Fakten schaffen mit unternehmerischem Mut, Einsatz und Tatkraft!
Dieser Artikel basiert auf Interviews mit Martin Nebl in der Woche 18. – 23.11.2024