Am Pfingstsonntag unternahmen wir einen Ausflug in meinen Heimatort Mauth, der sich heute „Nationalpark-Gemeinde“ nennt. Um zu wandern und das renovierte Gasthaus „Fuchs“ auszuprobieren. Gleich gegenüber der Kirche, in der ich getauft wurde, liegt das Dorfwirtshaus, das im Winter 2018 nach einem großen Umbau wiedereröffnet wurde.
In der guten Stube des Gasthauses haben etwa 90 Menschen Platz. Vorherrschend sind hier die Materialien Eichenholz, Leinen, Filz. Besonders auffällig: der alte, grün geflammte Kachelofen.
Nun wäre es vermessen zu sagen, dass wir die Küche „getestet“ hätten, dazu aßen wir zu wenig. Für Vegetarier wird es, wie meist überall in der Region, eng. Zwar wurde Spargel angeboten, aber den hatten wir schon mittags zu Hause, der kam also nicht in Frage. Schließlich wählten wir Spinatknödel in Butter und Parmesan, eine Käseplatte mit Birnenchutney und einen Apfelpfannkuchen mit Eis. Die Knödel schmeckten sehr gut, der Käse auf der Platte war eher konventionell, also nichts Besonderes, das Chutney war aromatisch, der Pfannkuchen war zwar etwas fest geraten, aber geschmacklich gut und – vor allem – frisch.
Die Küche wirbt damit, dass sie „regional-hochwertig“ sei. Da der eigene Anspruch an die kulinarischen Leistungen lautet „ Aus jedem Essen einen Genuss zaubern“, haben wir uns vorgenommen, den Koch bei unserem nächsten Besuch mit vegetarischen Sonderwünschen herauszufordern und sind gespannt, was dabei heraus kommen wird. Wir werden berichten.
Die neu entstandenen Zimmer, die sich im ersten Stock des Hauses befinden, haben wir uns nicht angesehen. Wir wissen selbstverständlich, dass man mit geschickten Fotos Illusionen schaffen kann. Dennoch haben uns Einrichtung und Farben der im Prospekt abgebildeten Zimmer angesprochen. Viel Grau, Dunkelblau und Dunkelrot, viel Holz, Filz und Leinen (wie schon in der Gaststube). Alles wirkt gemütlich und gediegen.
Unter’m Dach befindet sich ein kleiner SPA Bereich mit Dampfbad, finnischer Sauna und Kneipp-Fußbecken. Ich finde, dass dieses Haus Potential hat, vor allem im Kontext dessen, was es sonst in der Region gibt.
So gestärkt ging es weiter. Wir parkten unser Auto am Parkplatz der Dreikönigsloipe und gingen, vorbei am schmucken Badesee, den „reschen Bach“ entlang bis wir auf der Höhe von Zwölfhäuser abbogen.
Umgeben von einer herrlich intakten „Teletubby-Landschaft“ kann man hier die Ruhe, die reine Luft und das Rauschen des Baches genießen. Die einzigen Geräusche, die man hören kann, sind Vogelgezwitscher, das Zirpen der Grillen und das Summen der Bienen. Der Wanderweg geht bis zum Freilichtmuseum Finsterau, was wir allerdings nicht schafften, da wir zu spät aufgebrochen waren.
Das holen wir ein ander Mal nach! Was uns auffiel: Mauth bemüht sich ganz offensichtlich um seine Touristen. Alles wirkt gepflegt, einladend, freundlich und offen. Dadurch, dass der Ort auch eine echte Infrastruktur hat, „lebt“ er.