Vor kurzem eingetroffen:
Hallo,
Zu aller erst möchte ich mich für den Einsatz, den Sie bei der Betreuung unserer ausländischen Gäste leisten, bedanken, ich bewundere ihre Leidenschaft in diesem Thema.
Ich denke, Stand jetzt, ist bei Unterbringung und Versorgung unserer Gäste alles einigermaßen geordnet über die Bühne gegangen. Es gab bis jetzt keinerlei Zwischenfälle, die sich gegen diese Gäste gerichtet hätten. Was mich positiv überrascht, da es in unserer Gemeinde durchaus Mitbürger gibt, die für rechte Parolen empfänglich sind.
Die Aktion, an einem Nachmittag in der Turnhalle für ein besseres miteinander von Gästen und Einheimischen zu sorgen finde ich
durchaus positiv, glaube aber, dass das an einem Großteil der Bevölkerung spurlos vorbei geht.
Ich denke, wenn sie dafür sorgen wollen, dass sich die Gäste in unserer Gemeinde ein wenig besser einfinden, werden Sie um eine Zusammenarbeit mit den örtlichen Vereinen nicht herum kommen. Es gibt zwei Sportvereine, die gerade im Schüler und Jugendbereich auch noch zusammenarbeiten, ferner gibt es zwei sehr umtriebige Feuerwehren, die bestimmt bereit sind hier ihren Beitrag zu leisten. Den Schützenverein möchte ich hier außen vor lassen. Ich glaube es würde nicht so gut ankommen, wenn man jemand der aus einem Kriegsgebiet kommt, eine Waffe in die Hand drückt, sei es auch nur eine Luftdruckwaffe.
Das alles, sind nur ein paar Gedanken, die ich mir persönlich zu diesem Thema mache. Persönlich kann ich mich in diesem Bereich aus zeitlichen Gründen nicht einbringen, da ich meine Zeit zum Großteil in München verbringe.
Es gibt aber auch ein paar Probleme, an denen gearbeitet werden sollte. Diese bekommt man mit, wenn man den „Flurfunk“ in Haidmühle ein wenig abhört.
Es ist schön, daß die Kinder unserer Gäste mittlerweile mit Fahrrädern ausgestattet sind, was aber gar nicht geht, ist das da Kleinkinder alleine ohne Aufsicht mit ihren Rädern auf den Straßen herumfahren. Es scheint ja schon den einen oder anderen Beinaheunfall gegeben zu haben. Vielleicht könnten sie hier auf die Eltern der Kinder einwirken, damit die Kinder da etwas besser beaufsichtigt werden.
Eine kleine Anregung hätte ich da noch, ich hoffe sie legen mir das folgende nicht falsch aus. Um dafür zu sorgen, daß sich die Meinung im Ort nicht dreht, könnte es durchaus hilfreich sein, wenn sich ein Teil unserer Gäste, in Absprache mit der Gemeinde, ab und an den Gemeindearbeitern anschließen würde, und unentgeltlich mal die ein oder andere Stunde mithelfen würde, und zwar dort, wo die Einheimischen das beobachten können, so etwas würde sich sehr schnell herumsprechen, und kann nur einen positiven Eindruck hinterlassen.
Abschließend hoffe ich, dass Sie in ihrem Einsatz nicht nachlassen, und wünsche ihnen dafür nur das Beste.
Und die offene Antwort:
Hallo …,
danke für Ihre ausführlichen Gedanken! Ich stimme Ihnen voll und ganz zu.
Um speziell unser Multikulturelles Treffen einem größeren Bevölkerungskreis näher zu bringen wird beim nächsten Mal (So., 20.Sept, ab 15:00; kommen Sie doch dazu!) bereits eine 6-köpfige tschechische Folk/Blues Band auftreten. Für das übernächste Mal ist eine deutsche Band geplant + deutsche Dichterlesung aus einem Erstlingswerk + ein kurzer Vortrag über Ernährung u.a.m.
Wir hatten voriges Jahr bereits einen 6- und einen 10jährigen syrischen
Jungen im Fußballclub mit Trainingsplatz in Bischofsreut untergebracht
sowie einen 14jährigen im Fußballclub mit Training in Neureichenau. Das
Problem war und ist, dass immer Mitfahrgelegenheiten benötigt werden.
Das hat einige Male funktioniert, wurde aber auf Dauer immer
schwieriger, v.a. wenn noch mehr Kinder/Jugendliche mitmachen wollen was
positiverweise der Fall ist. Vielleicht haben Sie hierzu eine Idee?
Wegen der Jugendfeuerwehr habe ich bereits vor längerer Zeit bei dessen Leiter angefragt und er wird sich melden sobald mal eine Übung
stattfinden wird, bzw. wenn ein neuer Kurs gestartet werden soll.
Beim Schützenverein gebe ich Ihnen natürlich ebenfalls recht!
Die Ansprache der Eltern wegen der Kinder im Verkehr ist bereits
mehrfach erfolgt und wird auch in Zukunft weiterhin erfolgen nach dem
Motto: steter Tropfen höhlt den Stein (wie auch bei vielen anderen
Punkten). Außerdem ist eine polizeiliche Verkehrserziehung geplant.
Falls er nicht schon erschienen ist, soll ein Artikel in die Zeitung
kommen indem berichtet wird wie 6 syrische Männer 3 Tage bei der Isolierung des Schulhauses geholfen haben. Gemeldet hatten sich 2 deutsche Väter sowie die 6 Syrer zu dieser freiwilligen, unbezahlten Arbeit. Weiterhin hatten z.B. die syrischen Frauen zum Schulfest auf eigene Kosten gekocht/gebacken, alles verkauft und die eingenommenen 180,00€ an die Schule gespendet. Nachzulesen in www.Haibischl.de. und im Gemeindeblatt. Aktionen dieser Art sollen in Zukunft noch verstärkt werden.
Ich finde es sehr positiv, dass Sie sich diese Gedanken machen um
Potenzial für Verbesserungen aufzuzeigen. Für alle Ideen Ihrerseits sind
wir weiterhin sehr dankbar. Und geben Sie diese Infos bitte auch weiter,
so dass noch mehr Menschen von der insgesamt doch stark Hoffnung
gebenden Entwicklung erfahren. Bestehende Missverständnisse müssen
ausgeräumt und eine Kultur der Hilfsbereitschaft und Toleranz, die doch
schon in wirklich großem Ausmaß vorhanden ist weiter gestärkt werden.
PS: Wir suchen zurzeit noch Freiwillige für individuellen
Sprachunterricht (1-2 Stunden pro Woche) für Mütter die aufgrund ihrer
kleinen Kinder nicht am offiziellen Integrations- bzw.
Alphabetisierungskurs in Freyung mitmachen können. Sie sind ganz
begierig darauf Deutsch zu lernen. Falls Sie noch jemand kennen der/die
da mitmachen könnte, bitte bei mir melden!
Gruß
Franz Kies
(Ich habe die Formatierung dieses Beitrages geändert. Weil: Man kann die Kommentare zu Beiträgen nur sehen, wenn man den Beitrag aufruft, indem man auf den Titel klickt.
Deshalb habe ich einen „more-tag“ eingefügt. So erscheint nur ein Teil des Textes, der Leser muß auf den Titel klicken um alles lesen zu können, und sieht dann aber auch die Kommentare.)
Der Schreiber scheint mir `’Klüger`‘ zu sein und sehr engagiert in Sachen Integrationshilfe für unsere Flüchtlingsgäste. Das ist schon gut so. Aber so freiweg einen eingetragenen Verein, und sei es ein Schützenverein, auszugrenzen, der jahrelange tolle Jugendarbeit leistet und aber auch gar nichts mit Kriegsgeschehen zu tun hat, das erscheint mir doch reichlich frech, unüberlegt und dumm. Sie sollten sich nicht ständig mit Vereinen anlegen, die nur Dank vieler ehrenamtlicher Helfer funktionieren.