Die in Langreut mit am einfachsten und häufigsten zu beobachtenden Wildtiere sind mit Sicherheit die Stockenten – aber nur weil die Tiere uns das erlauben, und auch wegen gewisser Annnehmlichkeiten vor Ort.
Natürlich sind Wildenten vornehmlich an Wasserflächen gebunden, sie verschaffen ihnen Nahrung und Schutz vor Feinden. Solche gibt es eigentlich nicht ausreichend hier, aber einigeTiere haben sich damit arrangiert und sind zu echtem Langreuter „Standwild“ geworden, wie der Jäger sagen würde.
Das hat seine Gründe und auch einen Ursprung in den Forellenteichen beim Märchenwald. Da kommen schon seit Jahren einzelne Wildenten vorbei, um zu rasten und den Schutz der Umzäunung auszunutzen. Auch sind sie gewieft und stibitzen schon mal etwas Futter von Haustieren, sofern sie diese als ungefährlich identifiziert haben. Dazu gehören die Hühner, Schafe, Hausenten und Ziegen, keinesfalls aber Katzen oder Hunde!
Enten bieten was fürs Auge, sie sind sehr schön geformte und auch farbenfrohe Tiere, die am Boden und im Wasser beinahe behäbig wirken, aber das täuscht. Sie sind gute und schnelle Flieger auch bei Dämmerung, können bei Gefahr senkrecht aus dem Wasser starten oder tauchen und sind jederzeit wachsam. Ausserdem sind sie genügsame Allesfresser, und sehr winterhart.
Mit der Aufstellung einer geeigneten Nisthilfe am Wasser wurde ein Paar langsam vertraut und hat auch zu brüten begonnen, die ersten Jahre leider stets ohne Erfolg. Es schlüpften zwar meist 10-12 Entlein, die bleiben aber ihren Instinkten folgend nur ein bis drei Tage am sicheren Weiher und wandern dann mit der Mutter über Land oder Wasser weg, wo sie vielen Gefahren ausgesetzt sind und meist umkommen. Das weiß man, wenn die alte Ente schon nach wenigen Tagen allein zurückkommt, und manchmal auch erneut zu brüten beginnt.
Eine junge Entenfamilie wurde dann vor ca. 5 Jahren gesichtet beim Durchqueren der Matthiasl-Ranch, die hatten offensichtlich nicht den bequemen Weg bachabwärts Richtung Schnellenzipf genommen, sondern wanderten erst dorfwärts über den Hügel drüber und dann zum Gewässer. Möglicherweise hat ihnen das das Leben gerettet, denn im selben Sommer hat uns die erste flugfähige Jungentenschar besucht! Seitdem kommen auch ganzjährig mehrere relativ vertraute Tiere vorbei, ich glaube, das sind gebürtige Langreuter!
Die sind frech und klauen sogar den gut dreimal so großen Hausenten das Futter, was denen gar nicht passt.
Wehe aber, man hantiert mit einem Besenstiel oder ähnlichem über dem Kopf, dann sind sie ganz schnell und mit lautem Geschnatter weg. In der Tschechei wird im Herbst auf Enten gejagt, und ein Schrotflintenlauf ragt halt ähnlich vom Jäger weg..
Wunderschöne Fotos, prima Text. Beides motiviert, unseren Schwimmteich wieder naturnaher zu gestalten, samt Nisthäuslein.