Es handelt sich um den Urwald am Boubín, auch unter dem Namen Kubany bekannt. Seit mindestens 1000 Jahren besteht dieser mehr oder weniger unberührte Urwald. Im Laufe der Jahrhunderte ist er allerdings immer mehr geschrumpft und ist jetzt nur noch im Kerngebiet auf 43 ha Ausdehnung vorzufinden.
Die gesamten 43 ha sind von einem Holzzaun geschützt, vor Tieren und Menschen. Die Sinnhaftigkeit des Holzzauns ist allerdings umstritten und wird eigentlich nur noch aufrechterhalten um die Bedingungen innerhalb des Zauns, zumindest in diesem Aspekt, konstant zu halten. Seit vielen Jahren wird der Urwald wissenschaftlich untersucht und begleitet, angefangen von Baumzählungen bis zu Untersuchungen der Artenvielfalt und vieles mehr.
Speziell was die Artenvielfalt betrifft ist hier vieles zu finden was anderswo bereits ausgestorben oder sehr rar geworden ist. Es gibt zum Beispiel den ‚Duftenden Feuerschwamm‘ von dem nur zwei weitere Fundstellen bekannt sind als eine von mehr als 800 identifizierten Pilzarten oder die ‚Blattlose Widerbart‘ Orchidee von der man 73 Stück zählen konnte – anderweitige Fundstellen sind sehr selten und mit wesentlich weniger Stückzahlen bekannt – oder den ‚Gestielten Tannen-Schwarzborstling‘, den ‚Braunfleckenden Saftpolling‘, den ‚Böhmerwaldlorchel‘, den ‚Korallenwurz‘ oder das ‚Moosauge‘.
All das und noch viel mehr wurde bei einer Führung durch Pavel Hubený, dem Leiter des Nationalparks Šumava sowie seinem fachkundigen Übersetzer Pavel Bečka mit großem Wissensschatz und viel Engagement erklärt.
Startplatz war der Parkplatz (nicht vergessen, 100 Kronen für den Parkplatzautomaten mitzubringen) kurz vor der Informationsstelle von Irina Pila in der Nähe von Lenora. Zum Abschluss der Wanderung kann man direkt am Parkplatz auch noch eine Kleinigkeit essen und trinken und etwas einkaufen. Auch ohne Führung ist dieser 3 – 4 stündige Spaziergang um den Urwald herum ein Erlebnis und deshalb sehr zu empfehlen!