Von Gastautor Martin Zellner
Der Einsatz für die Biotopflächen des Landesbund für Vogel- und Naturschutz – kurz LBV – macht mir echt Freude, und das bleibt so.
Mit den ersten wärmenden Sonnenstrahlen im April kommt auch wieder die Zeit, wo sie hervorkommen, unsere wenig geliebten Nachbarn, die Schlangen. Darum hab ich diesen Termin für den Artikel gewählt, im Winter wär ja nix los!
Bitte glauben Sie mir, ich mag keine Schlangen, egal ob die ungiftigen Ringelnattern, oder die giftigen Kreuzottern, aber sie sind halt da, und das ist gut so.
Es geht nämlich nicht um die Tiere an sich, sondern einzig um den Erhalt eines geeigneten Lebensraums! Der muss für diese empfindlichen Tiere ausreichend vorhanden sein, sonst verschwinden sie einfach.
Und genau das gewährleistet die Gemeinde Haidmühle seit gut 20 Jahren mit dem eingeschlagenen Weg als Natura2000-Gemeinde und mit dem Förderverein Bischofsreuter Waldhufen, über den maßgeblich unsere kleinteilige, ganz besondere bäuerliche Kulturlandschaft erhalten und gepflegt wird. Diese Reptilien sind eine anerkannte Zeigerart (neben vielen Pflanzen, Insekten..) für einen besonders schützenswerten Lebensraumtyp innerhalb der EU, und das müssen wir uns bewahren! Schauen Sie doch nur gut 20km weiter, da gibt es keine Schlangen mehr, warum wohl? Intensive Landwirtschaft mit 5 Mahden, Maisäcker, flächig Gülle, usw. Damit können viele Pflanzen und Tiere nicht leben…
Wirtschaftliche, heißt intensive Landwirtschaft geht bei uns wegen der geographischen Nachteile nicht, aber zuwachsen und zum Nationalpark werden wollen wir doch auch nicht, oder?! Darum halte ich unseren eingeschlagenen Weg mit hochrangig geförderter Bewirtschaftung doch für den besten, und das ermöglicht erst eine so besondere Flora und Fauna wie wir sie bei uns haben. Das ist unser absolutes Faustpfand!
Wenn Sie jetzt Probleme mit den ungeliebten Schlangen haben sollten, können wir mit den jungen Feuerwehrlern Maxi Herbst und Jakob Zellner zwei fachlich ausgebildete „Schlangenfänger“ anbieten. Das ist bayernweit einzigartig!
Die Jungs haben die trainierte Befähigung mit Ausrüstung dazu, mit Erlaubnis der Unteren Naturschutzbehörde und sie sind versichert – NUTZEN SIE DAS BEI BEDARF, sei es auch nur zur Beratung! Kontakt: Gemeinde Haidmühle: 08556-97263-0
Mein letztes, aber wichtigstes Anliegen:
Wir haben mit der Wald- und Wiesengruppe des Kindergartens eine Supereinrichtung geschaffen, die ich persönlich total toll finde und unterstütze. Ich kenne das von den Kindern genutzte Gelände und das Wäldchen genau, weil ich halt die Flächen schon lange Jahre gepachtet habe und pflege. Daher weiß ich aber ganz sicher, daß dort Kreuzottern leben, am Waldrand und natürlich entlang unterhalb des Steinriegels! Es wird früher oder später zu einer Begegnung kommen, und die soll gut ausgehen! Eigentlich keine Frage, wir sind ja auch damit und mit Erdwespen, Brennesseln und Ameisenhügeln aufgewachsen und haben damit lehrreiche, teils auch schmerzhafte Erfahrungen gemacht, aber das war früher…
Heute sollten die Kinder, Eltern und die Betreuer hier schon vorab etwas besser informiert sein, und das wollen wir mit einer geplanten Infoveranstaltung vor Ort ermöglichen. Dazu habe ich meinen befreundeten Schlangenexperten Paul Hien (siehe YouTube u.a._ Eingabe „Pia Kreuzotter“) gewinnen können, der sich sofort bereit erklärt hat zu einer kleinen Infoveranstaltung im Mai, „und wenn, dann mach mas glei gscheit“, also mit lebenden Schlangen! Er darf das…
Freuen Sie sich drauf, natürlich wird der Termin rechtzeitig bekanntgegeben und natürlich dürfen alle KIGA-Kinder, Eltern und Betreuer daran teilnehmen!
Bitte glauben Sie: Niemand setzt hier Schlangen aus, wir züchten und vermehren sie nicht – sie sind einfach da und das ist gut so! Und wenn ich mal gebissen werden sollte, … na dann hat’s keinen Falschen erwischt…
Fotos von Martin Zellner