Seit ihrer Gründung 1975 am Bodensee hat sich die DUH von einer kleinen Initiative mutiger Umweltschützer zu einer schlagkräftigen Organisation mit bundesweiter Strahlkraft entwickelt. Heute ehren wir fünf Jahrzehnte, in denen die DUH konsequent für saubere Luft, intakte Lebensräume und den Erhalt unserer natürlichen Ressourcen gekämpft hat.
Gründergeist und Leitmotiv Am 7. Juni 1975 trafen sich sieben umweltbewegte Menschen um Prof. Gerhard Thielcke am Bodensee. Sein Leitspruch „Prüfe alles, was Du tust, was es wirklich für die Natur an Verbesserungen bringt“ prägt bis heute die DUH-Philosophie. Anfangs beschränkte sich das Engagement auf lokale Aktionen gegen Umweltverschmutzung; schon bald jedoch formierte sich die DUH zum Anwalt von Natur und Verbrauchern auf Bundesebene.
Pionierleistungen in den 1980ern und 1990ern In den 1980er Jahren deckte die DUH das Waldsterben auf, indem sie erstmals interne Daten der Länder auswertete und der Öffentlichkeit aktuelle Waldschadenskarten präsentierte. Gemeinsam mit prominenten Naturfilmern wie Bernhard Grzimek sensibilisierte sie Politik und Bürger für die Folgen saurer Niederschläge. 1991 setzte die DUH das deutsche Mehrwegpfand durch und legte damit den Grundstein für das Dosenpfand von 2003. Gegen den Widerstand der Getränkelobby forcierte sie EU-Verbote für Einwegplastikprodukte wie Trinkhalme und Wattestäbchen.
Saubere Luft und Mobilität 2005 erstritt die DUH in Musterklagen das Recht auf saubere Luft und legte den Grundstein für Umweltzonen in über 70 Städten. Damit trug sie entscheidend dazu bei, Feinstaubbelastung zu senken und Atemwegserkrankungen vorzubeugen. Auch heute noch fordert die DUH auf ihrer Jubiläumsseite mehr Tempo beim Ausstieg aus fossilen Verkehrsmitteln und wirksame Lärmschutzkonzepte.
Aufdeckung des Diesel-Abgasskandals Bereits 2007 warnte die DUH vor manipulierten Abgassystemen deutscher Dieselhersteller. 2015 bewies sie mit eigenen Messungen, dass Abschalteinrichtungen bei allen Herstellern zum Einsatz kamen. Damit leitete sie eine beispiellose Welle von Rückrufen, Investigativverfahren und Schadenersatzklagen ein – mit globaler Signalwirkung.
Klimaschutz als Grundrecht Aus einer Beschwerde der damals 11-jährigen Marlene wurde 2021 eine verfassungsgerichtliche Sensation: Die DUH klagte gemeinsam mit Jugendlichen – und erreichte, dass das Klimaschutzgebot im Grundgesetz verankert wurde. Dieses Urteil stärkt den Schutz künftiger Generationen und verpflichtet Politik und Wirtschaft zu verbindlichen Emissionssenkungen.
Artenvielfalt bewahren Im Januar 2023 verhinderte eine Eilklage der DUH kurz vor Inkrafttreten den Abschuss von streng geschützten Fischottern in Bayern. Auch heute wehrt sich die DUH gegen alle neuen Abschusspläne und macht Bildungs-, Renaturierungs- und Wiederansiedlungsprojekte stark, um das Artensterben umzukehren.
Bilanz und Ausblick Fünfzig Jahre DUH bedeuten zahlreiche Erfolgsgeschichten – und doch bleiben gewaltige Aufgaben. Klimakrise, Biodiversitätsverlust und Ressourcenknappheit erfordern entschlossene Politik und entschlossene Zivilgesellschaft. Die DUH zeigt mit ihren Kampagnen zu Kreislaufwirtschaft, nachhaltiger Mobilität und konsequentem Klimaschutz, wie Veränderung gelingt: durch Dialog, Recherche, Aufklärung und notfalls durch juristische Schritte.
Zum halbrunden Jubiläum danken wir der Deutschen Umwelthilfe für ihren unermüdlichen Einsatz. Möge sie weiter Inspiration sein – für Politik, Wirtschaft und jeden Einzelnen. Auf weitere 50 Jahre, in denen wir gemeinsam die Lebensgrundlagen unserer Erde schützen!
Fotos von DUH