Balkon-Solarmodul – auch Kleinvieh macht Mist!

Mini-Solargeräte am Balkon oder an der Fassade werden immer beliebter! Damit können Hausbesitzer und vor allem auch MieterInnen ohne Zugang zum Dach des Mietshauses selbst erneuerbaren Strom produzieren.

Nach langwierigen Vorarbeiten und noch längerem Kampf ist es Organisationen wie der DGS gegen den Widerstand einiger großer Stromerzeuger gelungen sogenannte Steckersolar-Geräte populär zu machen. Wegen des anhaltenden Widerstandes gibt es in Deutschland immer noch weniger als 10.000 Steckersolar-Geräte im Einsatz. Im Vergleich dazu haben die Niederlande bereits vor längerer Zeit kräftig entbürokratisiert und mehr als 200.000 Steckersolar-Systeme liefern Strom. Aber immerhin, jetzt geht es auch bei uns „genehmigungsfrei“! Bis zu einer Leistung von 600 W darf das System ohne Elektriker (auch wenn es v.a. von den Netzbetreibern empfohlen wird) eigenständig installiert werden. Der erzeugte Strom wird dann sozusagen über eine Steckdose in die Hausleitung gedrückt und kann damit zumindest einen Teil der Stromversorgung während des Tages übernehmen.

Die Geräte sind in den letzten 2 Jahren ständig billiger geworden und bewegen sich preislich zwischen 300 und 500 Euro. Die Plug-and-Play-Installation ist einfach und die Fragen der elektrischen Sicherheit sind mit der seit 2017 existierenden DIN-VDE-Norm 100-551 geklärt.

Die Grenze von 600 Wp ist momentan ziemlich niedrig aber es sind Bestrebungen im Gange die maximale Leistung zumindest auf 800 Wp zu erhöhen und das ganze auch noch anmeldefrei zu gestalten. Um zu verhindern, dass Strom ins Netz gespeist wird muss der Zähler eventuell über eine Rücklaufsperre verfügen. Falls das nicht gegeben ist und der Netzbetreiber kostenpflichtig einen neuen Zähler einbauen möchte, sollten ihm Modulbetreiber versichern, dass es sich um keine EEG-Anlage handelt und dass die Modulleistung nicht mehr beträgt als der gleichzeitige Haushaltsstromverbrauch, dass also nichts ins Netz eingespeist wird.

Bei Eigenmontage und angenommenen Investitionskosten von 500 Euro liegen die Stromgestehungskosten zwischen 11 und 14 Cent pro Kilowattstunde erzeugtem Solarstrom. Das ist deutlich günstiger als Strom aus der Steckdose. Bei optimaler Ausrichtung hat sich so ein Modul bereits nach 5 – 7 Jahren abbezahlt.

Mehr Infos mit FAQ-Seiten gibt es bei der DGS* die dazu auf ihrer Homepage schreibt: „Das Steckersolar-Gerät: ein PV-Modul mit Wechselrichter und Kabel samt Stecker. Das Gerät befestigen und Stecker in die Steckdose stecken. Das ist nicht nur einfach und sicher, sondern ein demokratisches Grundrecht. Denn Sonne für alle garantiert das Grundgesetz.“

Einen lesenswerten Artikel zum Thema gibt es auch im Energiewende-Magazin der als Stromrebellen und Pioniere der Energiewende bekannten Elektrizitätswerke Schönau.

Also nichts wie los und montieren was das Zeug hält!

*DGS-Mitglieder erhalten sogar noch um die 15% Rabatt für ihr „Solarrebell“-Steckersolar-System!

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Haibischl