„Das beste Multikulturelle Fest das wir jemals in Haidmühle hatten“, so charakterisierte die zehnjährige Samia voller Enthusiasmus die Darbietungen von Pamuzinda mit ihren traditionellen Musik- und Tanzstücken aus Simbabwe. Nach überschwänglichem Szenenapplaus und dem frenetischen Beifall nach der dritten Zugabe kam die kleine Samia mit der Bitte, sie möchte doch auch etwas sagen. Ihr wurde das Mikrofon gereicht und in perfektem Deutsch (nach eineinhalb Jahren Besuch der Grundschule in Haidmühle und der Unterstützung mehrerer Helfer beim Deutschlernen!) kam es zu diesen berührenden Worten. Speziell bedankte sie sich auch bei Franz Kies für seine Bemühungen um die multikulturellen Treffen.
Und es gab noch 150 weitere begeisterte Stimmen zu dieser Aufführung voller Rhythmik, wilder Tänze und virtuoser, mitreißender Musik auf Marimba, Trommeln, Kalebassen, unterstützt von Gesängen wie sie nur aus Afrika kommen können:
„Ich bin total begeistert und habe mir auch schon die CD gekauft“, so verlautbarte ein überschwänglicher Heinz Scheibenzuber, der 3. Bürgermeister von Haidmühle. Er hatte bereits zu Beginn in einer treffenden kleinen Begrüßungsansprache vom „Gefühl von Heimat“ gesprochen und dem großen Glück als das er es betrachtet, wenn man dort leben darf, wo man seine Heimat hat – was heute leider nicht mehr für alle Menschen selbstverständlich ist… von der Notwendigkeit für alle an einem Strang zu ziehen um auch in einen fremden Land wieder ein Zuhause zu finden und vielleicht irgendwann sogar ein bisschen das Gefühl von Heimat wiederzuerlangen…
„Eine Super-Veranstaltung“, so der zweite Bürgermeister Herrmann Weidinger…
„Das bringt Leben nach Haidmühle, wir brauchen dringend mehr davon …“, laut Bund Naturschutz-Koryphäe, Karel Kleijn…
Tatsächlich entwickelt sich das Format des multikulturellen Treffens in Haidmühle in Richtung überregionale Veranstaltung. Die Außenwirkung wird auch noch durch eine gewisse Regelmäßigkeit und die Vielfalt der Darbietungen zu einem nicht zu unterschätzenden Baustein für die Entwicklung von Haidmühle. Einem Baustein, der über das ursprüngliche Ziel der Integration von Flüchtlingen hinausgeht. So kamen diesmal Besucher außer aus dem Landkreis Freyung-Grafenau auch aus der Region Passau, Deggendorf und Regensburg. Gäste aus Tschechien und den Niederlanden fehlten ebenso wenig wie zum ersten Mal Urlauber aus Korea. Neben den in Haidmühle ansässigen Flüchtlingen kamen diesmal auch zwei Gruppen Asylbewerber aus Freyung die hier seit langem die erste Gelegenheit wahrnahmen zu afrikanischen Rhythmen zu klatschen, anzufeuern und zu tanzen. Während der Pause konnten sich die Gäste auf dem speziell von syrischen Neubürgern und Helfern vorbereiteten Büfett mit arabischen Süßigkeiten und Gebäck verköstigen. Bereits nach wenigen Minuten waren die drei großzügig beladenen Tische vollständig geleert. Anscheinend hat‘s echt geschmeckt!
Und dann wurde das Tanzbein zu eingehenden afrikanischen Rhythmen geschwungen. Jung und Alt, Einheimische und Auswärtige nutzten die Gelegenheit sich wieder mal auszutoben! Ganz nach dem lautstark verkündeten Motto von Pamuzinda: „Wir sind alle so verschieden, und doch verbindet uns die Musik!“
Nach mehrfachen Zugaben und einem großen „Dankeschön“ von Seiten Pamuzinda verließen die Besucher voller Glücksgefühl den Ort des Geschehens.
Damit geht das Multikulturelle Treffen in eine längere Sommerpause. Informationen über das 9. MKT mit Überraschungsgästen gibt es wie immer in der regionalen Presse und unter www.haibischl.de.
Kaum zu glauben: RAMBAZAMBA in Haidmühle !
Diese Veranstaltung war ein Volltreffer.