Planetare Grenzen – Europas Leben auf Messer‘s Schneide

Webinar vom 12.06.2020

Wir nähern uns in hoher Geschwindigkeit den Kipppunkten in unseren Ökosystemen.
Neun globale Prozesse sind es, die die ökologische Überlebensfähigkeit des Menschen auf unserem Planeten bestimmen. Im Jahre 2009 hat eine 29-köpfige internationale Forschungsgruppe rund um den schwedischen Professor Johan Rockström das Konzept der Planetaren Grenzen veröffentlicht. Diese Grenzen sind essentiell für den Fortbestand der Menschheit, sie definieren einen „sicheren Handlungsraum“ für menschliche Zivilisation auf der Erde. Dafür dürfen bestimmte Schwellenwerte nicht überschritten werden.

2009 wurde festgestellt, dass drei der neun Grenzen bereits überschritten sind: Artensterben, Klimawandel und Stickstoffeintrag in die Biosphäre. Bei der Aktualisierung 2015 kam noch ein weiterer Punkt dazu: Abholzung und andere Landnutzungsänderungen.

Dieses Jahr hat die Europäische Umweltagentur (EEA) gemeinsam mit dem Schweizer Bundesamt für Umwelt (FOEN) analysiert, ob Europa denn in seinen Grenzen lebt. Exemplarisch wurden drei Planetare Grenzen untersucht: Phosphat- und Nitratfreisetzung, Änderungen der Landnutzung und Frischwasserverbrauch. Dabei wurde auch der indirekte Einfluss durch den Import von Rohstoffen und Produkten aus anderen Weltregionen betrachtet. In den Sektoren Phosphat- und Nitratfreisetzung sowie bei der Landnutzung betreiben wir Raubbau an unseren Überlebensgrundlagen. Nur der Frischwasserverbrauch liegt noch im verträglichen Bereich

Gemeinsam mit Professor Rockström, dem Direktor des Potsdam Instituts für Klimafolgenforschung, sowie den beiden Co-Autoren des Berichts, Tobias Lung (Experte der EEA) und Andreas Hauser (stv. Sektionschef der Sektion Ökonomie – BAFU) – möchten meine Kollegin Jutta Paulus und ich der Frage auf den Grund gehen: Wo liegen die Herausforderungen für ein Leben innerhalb der Planetaren Grenzen Was müssen wir tun, um in den sicheren Bereich zurückzukommen?

Ebenfalls auf YouTube zu sehen auf Englisch!

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