„Leben für Moore“ – 30 Jahre Öffnung Eiserner Vorhang

Das Projekt „Leben für Moore“

Unter dem Motto ‚globale Probleme wie Arten- und Klimaschutz – lokale Lösungen‘ leistet das Moorprojekt am Grünen Band Bayern-Tschechien einen wichtigen Beitrag!

Jeder weiß es, zu wenige tun etwas!! Und noch weniger gehen tatsächlich systemisch an das Problem heran. Und doch, ab und zu gibt es auch die gute Nachricht:

Das von der Europäischen Union zu 60 % und vom tschechischen Umweltministerium sowie dem bayerischen Naturschutzfonds geförderte Projekt „Life for Mires“ ist so ein Vorzeigeprojekt. Hier wird systemisch und langfristig gedacht. Auch wenn die Laufzeit nur sechs Jahre beträgt so geht doch der gegenwärtige Zeithorizont über mindestens zehn Jahre.

In dieser Zeit sollen unter anderem trocken gelegte Flächen mit daraus folgender beträchtlicher Grundwasserabsenkung wieder renaturiert werden. Ziel ist es Entwässerungskanäle stillzulegen bzw. aufzufüllen, den Grundwasserspiegel wieder von zum Beispiel 1,2 m auf 50 cm anzuheben, dadurch die Artenvielfalt zu erhöhen, natürliche Flussläufe wieder herzustellen und infolge die natürlichen Kreisläufe wieder verstärkt in Gang zu bringen. Gleichzeitig werden alte Flussläufe reaktiviert und mäandern durch die Landschaft hin zum bestehenden Flusssystem.

Karl Haberzettl und Melanie Kreutz vom Bund Naturschutz geben eine Einführung zum Projekt in unserem Landkreis Freyung Grafenau
Karl Haberzettl und Melanie Kreutz vom Bund Naturschutz
geben eine Einführung zum Projekt in unserem Landkreis Freyung Grafenau

Allein diese Ziele wären schon den Aufwand wert aber es geht noch weiter:

Durch die Anhebung des Grundwasserspiegels erfolgt eine Abkühlung des Bodens was wiederum dazu führt den Wasserkreislauf zu ’normalisieren‘. Es gibt mehr lokale Niederschläge, das versickernde Wasser bleibt länger vor Ort und fließt erst relativ langsam in tiefer gelegene Regionen um dort ebenfalls den Grundwasserstand aufzufüllen bzw. zumindest anzuheben. Es geht bei diesem Projekt auch um die langfristig nachhaltige Wasserversorgung.
Gegenden, wo die Desertifikation schon weit fortgeschritten ist sind z.B. in Südspanien zu finden. Um Wasser zu fördern muss immer tiefer gebohrt werden – bis zu 100 m und mehr. Harald Lesch spricht bereits davon, dass früher oder später Portugal, Spanien und Süditalien wegen Wassermangel, Dürre und extrem hohen Temperaturen aufgegeben werden müssen. Ohne einschneidende Maßnahmen wird der fortschreitende Klimawandel auch bei uns zu trockenen ‚Wüstengegenden‘ führen.

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EU-Life-Projekt „Life for Mires = Leben für Moore‘‘

Moor

Anfang November wurde im Nationalpark Šumava und auf Flächen des Bund Naturschutz in den Gemeinden Philippsreut und Haidmühle ein großes Projekt zur Renaturierung von Feuchtgebiete gestartet. Bei dem auf 6½ Jahre ausgelegten EU-Life-Projekt soll auf über 2000 Hektar entwässerter Feuchtfläche und entlang begradigter Wasserläufe die Rückkehr zu natürlichen Prozessabläufen ermöglicht werden. Dies dient nicht nur der Sicherung und Verbesserung als Lebensraum bedrohter Arten. Mit der Entwässerung und Begradigung ging die Bedeutung im Oberflächen- und Grundwasserschutz, Hochwasser- und Klimaschutz weitestgehend verloren. Außerdem prägen Feuchtgebiete durch Tau- und Reifbildung sowie durch Kühlung im Sommer das Kleinklima. Auch wird ein wesentlicher Teil unserer Niederschläge aus Verdunstungswasser von Feuchtgebieten gebildet. „EU-Life-Projekt „Life for Mires = Leben für Moore‘‘“ weiterlesen

Haibischl