Wero – Europas Antwort auf PayPal und Co.

Mit dem Ziel, die Abhängigkeit Europas von US-Zahlungsdiensten wie PayPal zu verringern, wurde 2024 der europäische Bezahldienst Wero ins Leben gerufen. Hinter dem Projekt steht die European Payments Initiative (EPI), ein Zusammenschluss führender europäischer Banken und Zahlungsdienstleister. Wero ermöglicht Echtzeit-Zahlungen zwischen Privatpersonen – einfach per Handynummer, ohne IBAN – und basiert auf dem SEPA-Instant-Standard.

Der Dienst ist bereits in Deutschland, Frankreich, Belgien und den Niederlanden aktiv, Luxemburg folgt 2026. Banken wie die Postbank, Sparkassen und Volksbanken unterstützen die Initiative. Auch Fintechs wie Revolut und Plattformen wie Unzer treiben die Integration in den Online-Handel voran.

Im Gegensatz zum digitalen Euro, der von der EZB als staatliches Zahlungsmittel entwickelt wird, ist Wero eine privatwirtschaftliche Lösung mit Fokus auf Alltagstauglichkeit und Nutzerfreundlichkeit. Beide Systeme verfolgen das Ziel europäischer Souveränität, unterscheiden sich jedoch in Struktur und Zweck.

Trotz technischer Herausforderungen und fehlender Standards bietet Wero eine vielversprechende Alternative zu internationalen Kartenanbietern. Wero basiert auf sofortigen Konto-zu-Konto-Zahlungen (A2A) und vereinfacht den Zahlungsverkehr in Europa, indem es Zwischeninstanzen in der Zahlungskette eliminiert – samt der damit verbundenen Zusatzkosten. Der Dienst unterstützt bereits Zahlungen zwischen Privatpersonen und wird in Kürze um Funktionen für geschäftliche Zahlungen (P2Pro) sowie Online- und Mobile-Payments erweitert. Auch Zahlungen am Point of Sale sowie Zusatzdienste wie Kundenbindungsprogramme und die Verwaltung wiederkehrender Abos sind geplant.

 

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Haibischl