von Gastpublikation bzw. Team von ‚Adopt a Revolution‘
In Idlib endet das Jahr fast genauso, wie es begonnen hat: Mit etlichen schweren Luftangriffen auf zivile Ziele, darunter insbesondere Camps von Binnenvertriebenen. „Dem Assad-Regime scheint es nicht zu genügen, dass es ihnen bereits die Zukunft geraubt hat. Es will die Leben auslöschen, deshalb bombardiert es mit Russland gezielt diese IDP-Camps“, erklärte uns Huda am Telefon.
Der Zeitpunkt ist dabei bewusst gewählt. Denn zum einen ist es während des Winters nahezu unmöglich woanders hinzuziehen. Wohin auch? Es gibt keinen Schutz vor Bomben und vor allem keinen sicheren Ort, an den die Menschen fliehen könnten. Zum anderen sieht im Vorweihnachtsstress und während der Feiertage aus dem Westen niemand so genau hin.
Umso fataler ist es, dass die Bomben auch mit Geld aus Deutschland finanziert werden. Denn hier lebende Syrer*innen werden regelmäßig in Assads Botschaft gezwungen, um dort einen Reisepass zu beantragen. Dieser kostet bis zu 1.000 Euro und ist im Durchschnitt gerade mal zwei Jahre gültig. Zu Recht fragt unsere Partnerin Marah vom zivilen Zentrum Sawaedna in unserer aktuellen Zeitungsausgabe: „Sind unsere Leben weniger wert als eure Bürokratie?“ Sie wurde selbst mehrfachvertrieben und lebt an der Frontlinie. Auch ihr fliegt das Geld aus Deutschland in Form von Raketen und Bomben um die Ohren!
Und damit nicht genug: Neben den Luftangriffen, dem Hunger, der Kälte und Corona wütet mittlerweile auch die hochansteckende Cholera in Syrien, insbesondere in den Camps. Die größte betroffene Gruppe sind derzeit Kinder. „Generell ist die Situation in den Camps, die wir mitbekommen, wenn wir dort arbeiten, sehr bedrückend und traurig und schwierig mit anzusehen“, so Huda. „Aber wir resignieren nicht und geben trotzdem unser Bestes, damit es nicht noch schlimmer wird.“
Unsere Partner*innen tun ihr Möglichstes, um Leid zu lindern und den Ärmsten der Armen das nackte Überleben zu sichern – obwohl sie sich dabei selbst in Gefahr begeben. Mit und ohne Bomben ist klar: Es gibt kein Überleben für die Menschen in den IDP-Camps ohne Hilfe von außen. Deshalb die große Bitte: HELFEN SIE MIT!