Beim 18. Multikulturellen Treffen – MKT in Haidmühle gibt es diesmal wieder einen ganz besonderen Leckerbissen: sechs junge Leute aus Brasilien feiern das gute Lebens im Amazonasgebiet:
Eine Tanz-Rhythmus-Video-Performance vom Colectivo „AfroRaiz“.
Können tanzende Drachen die Umweltzerstörung aufhalten? Die Aufführung zeichnet Linien zwischen einer lebendigen Erinnerung an Kolonisation und Sklaverei und den aktuellen Lebensentwürfen und dringenden Fragen der Menschheit. Sie ist eine Feier der Schönheit und Widerstandsfähigkeit des Amazonas und der Kraft junger Menschen, die auf 10 Jahren kultureller Aktivität junger afro-indigener Künstler*innen aus der Gemeinde Cabelo Seco im Amazonasgebiet basiert.
Das Colectivo „AfroRaiz“ sind junge Menschen, die als gefährdete Kinder in dem Projekt begannen, ohne zu wissen, wo Afrika war oder was Amazonien ist. Heute sind sie Künstler, Workshopleiter und Kulturmanager, die in der Gemeinschaft, der Stadt, der Region anerkannt sind.
Die Gruppe will gesundheitliche, ökonomische, kulturelle und ökologische Versorgung sichern und schützen. Dafür nutzen sie viele verschiedene Methoden, um vorhandene Grenzen zu überschreiten und das gesamte Potenzial der Menschen auszuschöpfen. Sie bieten Workshops zu Musik, Tanz, Kunst, Theater, Literatur, Kochen, Video und Film an.
Die Jugendlichen bauen Medizingärten und sind journalistisch aktiv. Auf diese Weise soll nicht nur die zukünftige Generation profitieren, sondern schon jetzt die ganze Gemeinde. Durch die Integration aller Künste „nutzen“ die Jugendlichen ihre Kreativität und ihr Wissen, um die anderen Gemeinden der Region zu inspirieren, die Umwelt und sich selbst als Schlüssel zu einer nachhaltigen Zukunft im ganz besonderen Sinne des „bem viver“ (gutes Leben) zu sehen. Die jungen KünstlerInnen entwickeln Performances und organisieren Workshops, um die Erinnerungen und Geschichte der Region lebendig zu halten und die Phantasie zu entkolonialisieren. Darüber hinaus organisieren sie Festivals und Aktionen, die dabei helfen, die sexuelle, häusliche, rassistische und Polizei-Gewalt öffentlich zu machen und so zu verringern.
Rivers of Meeting (RoM) befindet sich in der Flussgemeinde Cabelo Seco nahe Belem in Brasilien, an der Schnittstelle zwischen den Flüssen Itacaiúnas, Tocantins und Araguaia. Diese Region ist stark durch Eisenerzbergbau, Wasserkraftwerke und die Agrarindustrie bedroht. Für RoM ist die Erhaltung der Flüsse, ihrer Wälder und der Biodiversität untrennbar mit der Erhaltung und Neuerfindung der afro-indigenen Kultur in Cabelo Seco verbunden.
RoM ist eine gemeinnützige, unabhängige NGO, Nichtregierungsorganisation, die vom Colectivo „AfroRaiz“ koordiniert wird.
Diese außergewöhnliche Aufführung findet statt am 27. Oktober 2019 ab 15:00 Uhr im Haidhäusl, Kirchbergstraße 1, Haidmühle. Eintritt wie immer frei!