Veganismus, pflanzliches Essen, eine kleine „Ernährungsphilosophische Rückschau“

Teil 2

Gastautor: Julian Reischl

Am Anfang als ich begonnen hatte vegetarisch zu essen, gab es immer Momente des Rückfalls, besonders zu speziellen Anlässen. Wieso das ein klassischer Moment ist, dazu später mehr im Text.

Daher ist es jetzt gerade, nach fast vier Jahren in denen ich vorwiegend vegetarisch gegessen habe, nach der damaligen veganen Zeit, wieder sehr interessant in die ganzen Gedankenprozesse hineinzugleiten die mit der Umstellung einher gehen. Auf gewisse Dinge nicht zu reagieren, den Drang zu kontrollieren.

Wie sich der Einkauf, das Kochen, die Rezeptwahl verändert. Wie es einerseits dazu beiträgt mein eigenes Verlangen mit Zurückhaltung zu schärfen und andererseits durch das Umdenken wie Alternativen funktionieren können, den Horizont wieder verbreitert.

Und es mich wieder auf ganz neue Dinge stoßen lässt, die zuvor vielleicht nie auf dem Teller und letztendlich auf der Zunge gelandet wären. Weil es verführerischer ist bei den Gerichten zu bleiben, die man kennt, die schmecken und für einen funktionieren. Das dürfte auf jeden zutreffen der damit liebäugelt, es mal auszuprobieren.

Im Zuge dessen, dass ich für mich selbst gerade wieder für unbestimmte Zeit eine tierproduktfreie Ernährung in den Fokus stelle, um unter anderem der Käse- und Schokoladen-Föllerei einen Riegel vorzuschieben, will ich hier einen Text zum Überblick schreiben, was für mich mit der Ernährungsweise zusammenhängt, wie es Situationen beeinflusst. Eben was mir alles so dazu in den Sinn kommt und wie es am Ende des Tages fast egal ist, wie und was man isst, solange man es mit Bedacht und System tut.

Durch das Selbstzubereiten der Nahrung die man unweigerlich zu sich nehmen muss, da es sonst relativ schnell ungemütlich wird, hat man es definitiv am einfachsten den Überblick zu behalten. Es ist direkt offensichtlich was man verarbeitet, Grundzutaten sind eben pflanzlich oder tierisch, da gibt es nicht viele Zwischentöne.

In der veganen Ernährung gibt es da eigentlich keine nicht-offensichtlichen Stolperfallen. Außer man gibt auch etwas darauf, wenn etwas z.B. Spuren von Milchbestandteilen enthält. D.h., dass eine Firma auch solche Produkte in den selben Anlagen / Produktionsräumen verarbeitet und ggf. eine „Verunreinigung“ stattgefunden haben könnte -> https://proveg.com/de/blog/kann-spuren-von-milch-und-ei-enthalten-trotzdem-vegan/

Ein Beispiel zu bedenken, sind Dinge wie Wein wegen des Klärungsprozesses, für den tierische Gelatine, Eiklar oder Fischblasen verwendet werden. Wenn nicht explizit als vegan ausgeschrieben, tappt man hier also erstmal im Dunklen. Erstmal, da ein Produkt nur weil es nicht als solches deklariert ist, eben nicht „un-vegan“ sein muss. Eine Nachfrage beim Hersteller kann am Ende des Tages die Beste Klarheit bringen. Mit einem positiven Nebeneffekt, du lernst direkt selbst etwas dazu und der Hersteller kann ggf durch das Interesse daran, anpassen wie er an Kunden tritt und so die Sichtbarkeit des Produktes für „Veganer“ klarer darstellen.

Beim Bestellen von Essen wird es je nach dem wo man lebt schon etwas schwieriger aber auch da gilt, je kompetenter und weitblickender die Küche des Restaurants, desto eher bekommt man, auch wenn es nicht auf der Karte steht, eine vegane Option zur Auswahl. Pizzateig ohne Milch/Ei, was sich leicht erfragen lässt was die Zubereitungsweise betrifft. Sind die Nudeln die verkocht werden mit Ei oder ohne und ähnliches. Am besten schon abklären bevor man hingeht dann gibt es keine Überraschungen.

Aber auch da gilt, es werden die Lebensmittel vermutlich auf den gleichen Flächen verarbeitet, Frittiertes in die selbe Fritteuse gegeben (falls nicht anders angegeben / erfragbar). Man muss eine eigene Herangehensweise finden. Fakt ist, dass es ohnehin mehr Achtsamkeit erfordert, je weniger Entgegenkommen von der Außenwelt zu erwarten ist. Je spezieller die Wünsche werden, desto höher sollte auch der Anspruch an einen selbst werden sich diese zu erfüllen. Was meist eher mit Achtsamkeit und Umsichtigkeit gelingt, als mit Trotz und saurer Miene.

Am Ende hängt es wohl an einer völlig anderen Frage, will man eine Firma / ein Restaurant das explizit und hauptsächlich tierisches verarbeitet und das Hauptgeschäft damit macht überhaupt unterstützen, wenn man sich für eine tierproduktfreie Art der Ernährung entscheidet?

Auch wenn man absolut ausschließen kann, dass das eigene Essen das man zu sich nimmt, weder tierisches berührt hat noch tierisches in kleinen Anteilen enthält.

Es geht immer ein Stück tiefer als du zuerst denkst wenn du dich anfängst mit einem Thema zu beschäftigen. Komplexität kann sehr aufregend sein, wenn du die richtige Herangehensweise findest.

Festzeiten? Festliche Zeiten ? Festivitäten ? Feste Zeit(einteilung)en ?

Die allseits bekannte Lust auf „was Süßes“ war auch bei mir in der Weihnachtszeit sehr präsent und da die meisten normal herumliegenden oder mitgebrachten Süßigkeiten nicht vegan waren habe ich mich dazu entschieden diese äußerst schmackhaften Kakaobällchen zuzubereiten :

https://www.backenmachtgluecklich.de/rezepte/gesunde-vegane-schokoplaetzchen-ohne-margarine.html.

Eine kleine Empfehlung am Rande, da sie sich sehr praktisch auf Menge produzieren lassen und sind definitiv auch fürs ganze restliche Jahr eine empfehlenswerte Nascherei darstellen !

Für den schnellen Zuckerboost zwischendurch konnte ich eine starke Bindung zum nachfolgenden „Rezept“ aufbauen :

Ein sehr gut verfügbares und reichhaltig zuckeriges Lebensmittel ist wohl der Kaba (der Klassiker, ist tatsächlich „von Haus aus“ vegan), welcher sich in Kombination mit einem guten Müsli und einer pflanzlichen Milch nach Wahl zu einem vorzüglichen (über)süßen Snack zusammenmischen lässt.

Was natürlich nicht in der Liga eines Obst-Snacks spielt, aber in dem Fall spreche ich auch über die bewusst „ungesunde“ Lüstelei, die einfach dann und wann mal sein muss.

WAS ESSEN ÜBER DEN TAG HINWEG ?

https://www.gutekueche.de

www.chefkoch.de

Diese Rezeptsammlungen lassen sich auf vegane/vegetarische Rezepte filtern und sind zudem von Einzelpersonen eingestellte, quasi direkt erprobte Gerichte !

Zudem gibt es zig Blogs die sich mit veganen Rezepten auseinandersetzen.

Ein paar leckere Stichworte der Wahl kombiniert und man ist schnell in guter Gesellschaft.

Oft rentiert es sich auch einfach nach einem bekannten Gericht in einer Suchmaschine nachzuforschen. Welche vegan umgestellten Varianten existieren davon und welche Kommentare, Erfahrungsberichte, Bewertungen gibt es dazu. Die Chancen einen alten Klassiker den man ansonsten aus seiner privaten Speisekarte gestrichen hätte, dadurch auf einen anderen Stand zu bringen der einem gleich gut oder sogar besser schmeckt, ist 50/50, also definitiv einen Versuch wert !

Wer sich lieber das Essen in vorgekochter Version anschauen will, um dann ganz entspannt nach zu kochen, sollte sich auf Youtube mal umsehen, einige Beispiele :

Deutschsprachige Youtuber :

Sophias vegane Welt

https://www.youtube.com/watch?v=C5S3qzbr_ig&list=PLOU-Jmd4jl41yFq3vdqsPuBpYfim7tYy3

Vegan ist ungesund

https://www.youtube.com/watch?v=LAc-4FgJdk8&list=PL91TPGfdb7BONPbxCjaOc1c2I2FsWEV5b 

https://www.youtube.com/c/yummypilgrim/videos

Englischsprachige Youtuber :

https://www.youtube.com/c/PickUpLimes/videos

https://www.youtube.com/c/Marystestkitchenplus/videos

https://www.youtube.com/c/avantgardevegan/videos

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Haibischl