48 – Die Welt nach Corona

Corona Virus

von Gastautor Matthias Horx, Zukunftsforscher

Die Corona-Rückwärts-Prognose: Wie wir uns wundern werden, wenn die Krise „vorbei” ist

Ich werde derzeit oft gefragt, wann Corona denn „vorbei sein wird”, und alles wieder zur Normalität zurückkehrt. Meine Antwort: Niemals. Es gibt historische Momente, in denen die Zukunft ihre Richtung ändert. Wir nennen sie Bifurkationen. Oder Tiefenkrisen. Diese Zeiten sind jetzt.

Die Welt as we know it löst sich gerade auf. Aber dahinter fügt sich eine neue Welt zusammen, deren Formung wir zumindest erahnen können. Dafür möchte ich Ihnen eine Übung anbieten, mit der wir in Visionsprozessen bei Unternehmen gute Erfahrungen gemacht haben. Wir nennen sie die RE-Gnose. Im Gegensatz zur PRO-Gnose schauen wir mit dieser Technik nicht »in die Zukunft«. Sondern von der Zukunft aus ZURÜCK ins Heute. Klingt verrückt? Versuchen wir es einmal:

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Hilfe für die Kreuzotter

Eine internationale Studentengruppe setzt sich mit harter Arbeit für den Naturschutz ein

Informationen über das Artenschutz-Projekt Kreuzotter
von Karel Kleijn

Einige Jahre liegt es nun schon zurück, das auf ein Jahr beschränkte, über INTEREG finanzierte, Artenhilfsprojekt ,,Kreuzotter“ von KULAMU (KulturLandschaftsMuseum, Gemeinde Haidmühle/Bischofsreut) und Bund Naturschutz. Auch wenn es nach Beendigung wenig in die Öffentlichkeit dringt, wird der damalige Versuch die Schutzbemühungen von Herrn Völkl der Universität Bayreuth nach dessen Tod fortzusetzen, kontinuierlich weitergeführt.

Ein Schwerpunkt ist die Aufklärung zur Gefährdung dieser Tierart, Hilfsmaßnahmen für und richtiger Umgang mit der Kreuzotter. Die Kreuzotter ist ein Hauptthema bei Führungen, Planungen von Maßnahmen im Projekt ,,Bischofsreuter Waldhufen“, von Schutzmöglichkeiten im Nationalpark und Vorfeld und auf den Ankaufsflächen der Naturschutzverbände.

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Lichtverschmutzung

Sternenhimmel

von Detlef Koschny, Mitarbeiter bei der ESA

Seit nunmehr vier Jahren haben wir ein Ferienhaus in Haidmühle. Einer der Gründe warum wir dorthin wollten war die Nähe zur Natur. Das beinhaltet nicht nur Wald, Moor, und Vögel, sondern auch den Sternenhimmel, der hier – wie in nur wenigen Gebieten in Deutschland – noch hervorragend zu geniessen ist. Der Grund: Im Woid ists finsta. Nicht nur den Milchstrassenfetischisten, sondern auch den Bienen und anderen Insekten und Vögeln gefällt das. Es ist mittlerweile erwiesen, dass einer der Gründe, warum Insekten immer weniger werden, unsachgemässe Beleuchtung ist (z.B. Grubisic et al. 2018, Annals of Applied Biology, hier die Zusammenfassung. Nachfolgend ein paar Informationen zu diesem Thema, in der Hoffnung dass bei uns Licht sinnvoll eingesetzt wird und nicht zum „Verlust der Nacht“ führt.

Der Mensch, sowie jedes andere Lebewesen hat sich auf den Tag-Nacht-Zyklus eingestellt. Wenn es finster ist, schlafen wir; ist es hell sind wir wach. Neben CO2, Feinstaub, und Elektrosmog wird aktuell auch immer mehr die drastische Zunahme an Beleuchtung zum Problem – die sogenannte Lichtverschmutzung. Diese hat verschiedenste Folgen. Beobachten Sie doch mal die typische Haidmühler Strassenlampe in einer Sommernacht. Da schwirren haufenweise Insekten rum. Die glauben, dass es noch Tag ist – oder, wie z.B. Bienen, versuchen sich an einem vermeintlichen Mondlicht zu orientieren. Bis sie aus Erschöpfung abstürzen.

Bei Menschen wird die Produktion des zum Schlafen notwendigen Melatonin durch blaues Licht reduziert. Bei uns glücklicherweise noch kein grosses Problem, weil unsere Strassenlampen hauptsächlich im Gelben leuchten. So sollte das auch bleiben. Unsachgemässe Beleuchtung kann aber auch Blendung verursachen, siehe Bild 1. Das oft benutzte Argument „Nur wenn es hell ist, sind wir sicher“ wird dann bedeutungslos wenn wir durch Lampen geblendet werden, und die Schatten dadurch umso dunkler sind. Und ausserdem: Licht braucht Strom, und Strom kostet Geld.

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Bäume in Afrika oder Google Milliarden in Steueroasen?

Ecosieren Sie schon?

Mit Ecosia – der Suchmaschine – ist es möglich vom „Googeln“ loszukommen!

Google hier, Google da, Google überall! So heißt es generell und auf vielen Computern, Laptops und Smartphones ist die Google Suchmaschine bereits als Startbildschirm fest eingestellt.
Man/Frau hat sich daran gewöhnt zu googeln. Es geht ja so leicht! Statt selber denken lieber mal googeln. Dass jede Suchanfrage etwa die Energiemenge eines faustgroßen Kohlestücks verbraucht wissen die wenigsten. Dass Google mithilfe ihrer Algorithmen Suchergebnisse manipulieren kann und nach Meinung vieler auch tut, wissen vielleicht schon mehr. Und natürlich werden mit jeder Suchanfrage die über uns angelegten Datenbänke immer umfangreicher; Stichwort Datenkrake!

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Spritztour in den Wald

Harvester im Einsatz

Bei meinen Radtouren durch den Forst habe ich auffällig viele Holzlager gesehen mit einer mir noch unbekannten Markierung: roter Kreis mit roten Kreuz. Auf die Frage an einen Waldarbeiter was die Markierung bedeutet war die Antwort: „das sind mit Insektizid behandelte Baumstämme deshalb sollte in dieser Gegend niemand unterwegs sein!“ Auf die weitere Frage wer in unserer Bevölkerung bzw. unter den Touristen über die Bedeutung dieses Warnhinweises Bescheid weiß war die wenig befriedigende Antwort: „vermutlich kaum einer!“

In diesem Zusammenhang kamen mir dann noch eine ganze Menge andere Fragen in den Sinn:
Ist es gerechtfertigt, dass mit Insektizid behandelte Bäume direkt an der Straße für Forstarbeiten bzw. für Wanderer und Radfahrer nur wenige Meter vom Kreuzbach gelagert werden? Ich dachte immer bei Gewässern müssten größere Mindestabstände eingehalten werden!?

Holzlager am Kreuzbach
Holzlager am Kreuzbach
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Vom Gewitter zum Regenbogen – Teil 2

Gewitter

Von Dr. Rainer Köhne:

Der Regenbogen – der versöhnlicher Ausklang

Die Wärmegewitter im Sommer dauern oft nur eine halbe Stunde lang, lösen sich dann von oben langsam auf oder ziehen weiter. Es klart auf und wir können sehr häufig ein wunderschönes Schauspiel genießen, wenn die Sonne am Nachmittag in unserem Rücken steht und auf die abziehende Regenwolke scheint: Den Regenbogen.

In vielen Religionen galt der Regenbogen als Mittler zwischen den Göttern bzw. Gott und den Menschen. Ein allen bekanntes Beispiel ist das im alten Testament, erstes Buch Mose, geschilderte Ende der Sintflut, wo Gott mit dem Regenbogen als Zeichen eines neuen Bundes zwischen Gott und den Menschen Noah versprach nie wieder eine solche Flut zu schicken.

Selbst im Mittelalter glaubte man oft noch, dass sich am Ende des Regenbogens ein Schatz befände und er wurde immer wieder romantisch verklärt. In vielen Landschaftsgemälden wurde er verewigt und natürlich in der Musik besungen. Wer kennt nicht das wunderschöne Lied „Somewhere Over the Rainbow“, wo der unglaublich dicke Hawaianer Bruddah Iz zu seiner Ukulele singt

Irgendwo da oben über dem Regenbogen ganz weit oben
All die Träume, die du mal geträumt hast, damals in dem Schlaflied….

„Leben für Moore“ – 30 Jahre Öffnung Eiserner Vorhang

Das Projekt „Leben für Moore“

Unter dem Motto ‚globale Probleme wie Arten- und Klimaschutz – lokale Lösungen‘ leistet das Moorprojekt am Grünen Band Bayern-Tschechien einen wichtigen Beitrag!

Jeder weiß es, zu wenige tun etwas!! Und noch weniger gehen tatsächlich systemisch an das Problem heran. Und doch, ab und zu gibt es auch die gute Nachricht:

Das von der Europäischen Union zu 60 % und vom tschechischen Umweltministerium sowie dem bayerischen Naturschutzfonds geförderte Projekt „Life for Mires“ ist so ein Vorzeigeprojekt. Hier wird systemisch und langfristig gedacht. Auch wenn die Laufzeit nur sechs Jahre beträgt so geht doch der gegenwärtige Zeithorizont über mindestens zehn Jahre.

In dieser Zeit sollen unter anderem trocken gelegte Flächen mit daraus folgender beträchtlicher Grundwasserabsenkung wieder renaturiert werden. Ziel ist es Entwässerungskanäle stillzulegen bzw. aufzufüllen, den Grundwasserspiegel wieder von zum Beispiel 1,2 m auf 50 cm anzuheben, dadurch die Artenvielfalt zu erhöhen, natürliche Flussläufe wieder herzustellen und infolge die natürlichen Kreisläufe wieder verstärkt in Gang zu bringen. Gleichzeitig werden alte Flussläufe reaktiviert und mäandern durch die Landschaft hin zum bestehenden Flusssystem.

Karl Haberzettl und Melanie Kreutz vom Bund Naturschutz geben eine Einführung zum Projekt in unserem Landkreis Freyung Grafenau
Karl Haberzettl und Melanie Kreutz vom Bund Naturschutz
geben eine Einführung zum Projekt in unserem Landkreis Freyung Grafenau

Allein diese Ziele wären schon den Aufwand wert aber es geht noch weiter:

Durch die Anhebung des Grundwasserspiegels erfolgt eine Abkühlung des Bodens was wiederum dazu führt den Wasserkreislauf zu ’normalisieren‘. Es gibt mehr lokale Niederschläge, das versickernde Wasser bleibt länger vor Ort und fließt erst relativ langsam in tiefer gelegene Regionen um dort ebenfalls den Grundwasserstand aufzufüllen bzw. zumindest anzuheben. Es geht bei diesem Projekt auch um die langfristig nachhaltige Wasserversorgung.
Gegenden, wo die Desertifikation schon weit fortgeschritten ist sind z.B. in Südspanien zu finden. Um Wasser zu fördern muss immer tiefer gebohrt werden – bis zu 100 m und mehr. Harald Lesch spricht bereits davon, dass früher oder später Portugal, Spanien und Süditalien wegen Wassermangel, Dürre und extrem hohen Temperaturen aufgegeben werden müssen. Ohne einschneidende Maßnahmen wird der fortschreitende Klimawandel auch bei uns zu trockenen ‚Wüstengegenden‘ führen.

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Urwald am Kubany

verknotete Wurzeln im Kubany Urwald

Wussten Sie, dass einer der ursprünglichsten Urwälder Europas nur ca. 30 km entfernt von Haidmühle in Tschechien liegt?

Kubany Urwald
Kubany Urwald

Vom Gewitter zum Regenbogen

Gewitter

Von Dr. Rainer Köhne: Teil 1: Wie entsteht ein Gewitter

Die Sonne ist der Motor allen Lebens auf unserer Erde. Sie ist auch für unser Wetter Geschehen verantwortlich. Dieses spielt sich in den ersten 10 -12 km unserer Atmosphäre (Troposphäre) ab. Hier befinden sich rund 90 % der gesamten Luftmenge. Diese äußerst dünne Schicht umgibt die Erde wie die Schale einen Apfel und ist sehr empfindlich. Wir haben daher die Pflicht sie äußerst pfleglich zu behandeln.

Mit zu den beeindruckendsten Naturschauspielen gehören die Gewitter. Früher wurden in vielen Religionen Blitze als von Göttern geschleuderte Waffen betrachtet. So waren in im alten Griechenland der Göttervater Zeus mit seinen Donnerkeilen dafür zuständig, im alten Rom war er es ebenfalls, nur unter dem Namen Jupiter und bei unseren Vorfahren der Hammer schleudernde Thor. Aber auch der indische Gott Indra erzeugt Blitze, indem er genau wie die anderen mit Donnerkeilen warf.

Rettet die Bienen! – Endspurt

Bienen vom Aussterben bedroht

Jetzt geht es um alles!!

Es fehlen nur noch wenige Unterschriften zum Erfolg!!

Vom 31. Januar bis 13. Februar 2019 läuft ein Volksbegehren in Bayern. Es geht dabei allerdings nicht nur um die Bienen sondern um die gesamte Artenvielfalt!

Jeder von uns kann es sehr leicht feststellen mit einem Blick in die Natur, die Artenvielfalt nimmt ab und zwar dramatisch! Dazu brauchen wir nicht mal wissenschaftliche Studien – etwas Beobachtungsgabe und gesunder Menschenverstand reichen aus!

Insektensterben mit einem Rückgang von über 70 % in Deutschland (siehe zum Beispiel Auto-Windschutzscheiben-Test), drastisches Verschwinden ganzer Vogelarten, von Schmetterlingen ganz zu schweigen. Und es geht noch weiter zum Beispiel zur Landwirtschaft mit ihrer Konzentration auf immer weniger extrem hoch- und überzüchtete Nutztierrassen. Und und und… „Rettet die Bienen! – Endspurt“ weiterlesen

Schützen wir selbst das Klima …

die Heißzeit kommt!

Schützen wir selbst das Klima und warten wir nicht nur auf UN-Konferenzentscheidungen

Gastautor: Hans-Josef Fell, Präsident der Energy Watch Group

Weltweiter wirksamer Klimaschutz wird dann mit Macht kommen, wenn ihn Millionen Menschen selbst dezentral von unten organisieren. Die UN-Klimaschutzkonferenzen und -strategien sind längst gescheitert, auch die COP24 hat keinen Klimaschutz auf den Weg gebracht. Im Prinzip können alle Menschen Null Emissionen und grüne Kohlenstoffsenken verwirklichen und müssen nicht mehr den untauglichen UN-Strategien von abstrakten Emissionssenkungszielen, Emissionshandel und öffentlichen Klimaschutzfonds hinterherrennen (https://www.beuth.de/en/publication/globale-abkuehlung/186281107).

Entscheidend ist eine Massenbewegung, die sich endlich weigert irgendwelche Geschäfte und Nutzungen mit Erdöl, Erdgas, Kohle und Uran noch zu unterstützen. Die Erneuerbaren Energien sind heute die günstigste Art der Energieerzeugung geworden. Es gibt also keinen vernünftigen Grund mehr, das Klima weiter aufzuheizen. Klimaschutz ist längst keine ökonomische Belastung mehr und kann daher von allen auch ökonomisch vorteilhaft umgesetzt werden. (http://energywatchgroup.org/neue-studie-100-erneuerbare-energie-in-ganz-europa) „Schützen wir selbst das Klima …“ weiterlesen

EU-Life-Projekt „Life for Mires = Leben für Moore‘‘

Moor

Anfang November wurde im Nationalpark Šumava und auf Flächen des Bund Naturschutz in den Gemeinden Philippsreut und Haidmühle ein großes Projekt zur Renaturierung von Feuchtgebiete gestartet. Bei dem auf 6½ Jahre ausgelegten EU-Life-Projekt soll auf über 2000 Hektar entwässerter Feuchtfläche und entlang begradigter Wasserläufe die Rückkehr zu natürlichen Prozessabläufen ermöglicht werden. Dies dient nicht nur der Sicherung und Verbesserung als Lebensraum bedrohter Arten. Mit der Entwässerung und Begradigung ging die Bedeutung im Oberflächen- und Grundwasserschutz, Hochwasser- und Klimaschutz weitestgehend verloren. Außerdem prägen Feuchtgebiete durch Tau- und Reifbildung sowie durch Kühlung im Sommer das Kleinklima. Auch wird ein wesentlicher Teil unserer Niederschläge aus Verdunstungswasser von Feuchtgebieten gebildet. „EU-Life-Projekt „Life for Mires = Leben für Moore‘‘“ weiterlesen

Haibischl