(MO) In Deutschland erkranken jedes Jahr mehrere hunderttausend Menschen an der Lyme-Borreliose. Gegen das tückische Leiden, das vom Gemeinen Holzbock übertragen wird, gibt es bislang keinen Impfstoff. Daher kommt der Vorbeugung von Infektionen eine entscheidende Rolle zu. Feldstudien belegen: Eine extensive Beweidung durch Ziegen, Schafe oder Rinder kann die Durchseuchung der Zecken und damit auch das Infektionsrisiko für den Menschen deutlich senken.
Drei Bücher vom Abschnitt Bayern-Tschechien, erschienen im Sommer 2023, herausgegeben vom BUND Naturschutz in Bayern, ein Gemeinschaftswerk vom BUND-Mitglied Dr. Reiner Cornelius und Gunhild Classen
Am 27.05.2019 erschien in „engagiert“, dem Magazin des Katholischen Frauenbunds, der Artikel „Auf Entdeckungstour am Grünen Band Vom Todesstreifen zur Lebenslinie“. Dort wird auf die sieben Bände umfassende BUND-Buchreihe von Reiner Cornelius zum innerdeutschen Grünen Band hingewiesen und zugleich vermerkt, dass ein achter Band, der das Grüne Band entlang der deutsch-tschechischen Grenze beschreibt, in Vorbereitung sei und voraussichtlich 2020 erscheinen werde. So dachten die Autor*Innen Reiner Cornelius und Gunhild Classen damals. Doch sie waren vom Grünen Band Bayern-Tschechien so überwältigt, dass sie drei Jahre unterwegs waren. Auf der Basis ihrer Recherchen und Gesprächen mit den Menschen beiderseits der Grenze sind nun drei Bände erschienen.
Kürzlich, eines Morgens wache ich auf, öffne die Augen und sehe Bilder wie ich sie noch nie zuvor gesehen habe: Eiskristalle hatten über Nacht meine Dachfenster in wahre Traumbilder verwandelt!
Der Einsatz für die Biotopflächen des Landesbund für Vogel- und Naturschutz – kurz LBV – macht mir echt Freude, und das bleibt so.
Mit den ersten wärmenden Sonnenstrahlen im April kommt auch wieder die Zeit, wo sie hervorkommen, unsere wenig geliebten Nachbarn, die Schlangen. Darum hab ich diesen Termin für den Artikel gewählt, im Winter wär ja nix los!
Aufgrund der aktuellen Thematik der Klimaerwärmung nimmt der Schutz der Moore an Bedeutung zu. Moore dienen als CO2 – Speicher und wirken sich auf die Qualität von Oberflächen -und Grundwasser aus. Außerdem dienen sie als effektiver Hochwasserschutz und spielen eine wichtige Rolle für lokale Niederschläge. Moore stellen einen besonderen Lebensraum für hochspezialisierte Arten da. In diesem Beitrag wird auf einige Hochmoorschmetterlinge genauer eingegangen.
Zu den Hochmoorschmetterlinge zählen beispielsweise der Hochmoorgelbling (Colias palaeno), der Hochmoorbläuling (Plebejus optilete) und der Hochmoorperlmuttfalter (Boloria aquilonaris). Alle drei Arten konnten auf den Flächen von Hochmooren im Bereich der Gemeinde Haidmühle nachgewiesen werden.
Wie bereits am Artennamen der Schmetterlinge erkannt werden kann, sind die Individuen Bewohner eines hochspezialisierten Lebensraums: dem Hochmoor.
Die einzelnen Falter sind im Raupenstadium auf Pflanzen angewiesen, die teilweise nur in Hochmooren wachsen. Manche Arten sind monophag. Dies bedeutet, dass die Raupe nur an einer spezifischen Pflanze frisst. Der Hochmoorgelbling besitzt als Raupennahrungspflanze ausschließlich die Rauschbeere (Vaccinium uliginosum). Der Hochmoorperlmuttfalter hingegen ist als Raupe an die Moosbeere (Vaccinium oxycoccos) gebunden. Die Raupen des Hochmoorbläulings können an verschiedenen Nahrungspflanzen vorkommen. Zu diesen zählen beispielsweise die Rauschbeere, die Moosbeere, die Preiselbeere (Vaccinium vitis-idaea) und die Heidelbeere (Vaccinium myrtillus).
Der Hochmoorbläuling lebt auf Lichtungen in bewaldeten Moorrandzonen und meidet hingegen große, baumfreie Gebiete. Außerdem spielen die klimatischen Bedingungen eine entscheidende Rolle sowie die Anwesenheit von windgeschützten Torfmoosschwingrasen. Ein Großteil der Bläulinge hat ein ähnliches Erscheinungsbild. Erst bei einem genaueren Blick lassen sich die Unterschiede der einzelnen Arten ausmachen. Das markante Bestimmungsmerkmal des Hochmoorbläulings ist ein blaumetallisch schillernder Fleck auf der Unterseite der Flügel. Das Geschlecht lässt sich anhand er Färbung der Flügeloberseiten zuordnen. Die Farbe der Flügeloberseiten ist in den meisten Fällen bei den Männchen blau und bei den Weibchen braun.
Wie bereits erwähnt benötigt der Hochmoorgelbling als Raupennahrungspflanze ausschließlich die Rauschbeere. Hierbei kommen jedoch nicht alle Bestände der Rauschbeere in Hochmooren in Frage. Der Falter bevorzugt feuchte Standorte gegenüber trockenen. Die Überlebensrate ist an feuchten Standorten deutlich höher im Vergleich zu trockenen. Außerdem stellen starke Beschattung und Verbuschung eine Gefahr für die Populationsdichte dar. Die Raupen können sich bei zu wenig Lichteinfall nicht entwickeln. Die Standortunterschiede führen zu Unterschieden des Raupenwachstums und der Inhaltsstoffe der Raupennahrungspflanze. Dies wirkt sich auf die Überlebensrate und Populationsdichte aus. Es kann davon ausgegangen werden, dass die Weibchen des Hochmoorgelblings bei der Eiablage gezielt auf die Qualität der Rauschbeere achten. Wissenschaftliche Studien haben ergeben, dass der Hochmoorgelbling häufig bei der Nektaraufsuche beobachtet wurde. Dies lässt auf einen hohen Nahrungsbedarf der Falter schließen. Hier wird nochmals deutlich, dass nicht nur die Art der Nektarpflanze entscheidend ist, sondern auch eine ausreichend große Anzahl.
Eine Rarität im Bereich der Gemeinde Haidmühle stellt ein kleiner Falter dar. Mit einer Größe von gerade einmal 11-14mm bleibt er dem menschlichen Auge oftmals verborgen. Sein Name besonders: Blauschillernder Feuerfalter (Lycaena helle). Der Name ist zurückzuführen auf die Oberseite der Flügel, welche in einem bestimmten Einfallswinkel der Sonne blau schillern. Die Raupennahrungspflanze des Winzlings ist der Schlangen – Knöterich (Bistorta officinalis). Diese Pflanze tritt in Moorwiesen häufig auf. Grund für die Seltenheit des Falters ist der Anspruch an kleinklimatisch kühle Standorte, welche windgeschützt sind. Die beschriebene Art wurde vor zehn Jahren im Nationalpark Šumava angesiedelt. Mittlerweile kommt sie auch im Bereich der Gemeinde Haidmühle vor. Daraus resultiert, dass die damalige Ansiedlung erfolgreich war.
Im Naturschutz haben Arten, die maßgeblich für die Gestaltung von Lebensräumen mitverantwortlich sind, einen besonderen Stellenwert. Der Verlust dieser Arten oder ein weitgehender Rückgang haben große Folgen für die Biodiversität und Konkurrenzverhältnisse in diesen Lebensräumen. Wird der Einfluss der großen Fleischfresser vielfach überschätzt so ist zunehmend klar, dass große Pflanzenfresser wichtige Gestalter sind. Als Musterbeispiele gelten die Bisons vor ihrem Schwund in den Präriegebieten N- Amerikas, der Biber in Flusstälern und die Elefanten in Asien und Afrika. In den afrikanischen Savannen ist aber klar, dass die Grobgestaltung über ein Zusammenspiel sämtlicher größerer Pflanzenfresser erfolgt, die sich mit feinen Unterschieden in Nahrungswahl, Raum und Zeit ergänzenden Nahrungsstrategien den Raum gestalten und sich so gegenseitig das Leben in diesem Areal ermöglichen. Für Eurasien wird für die Zeit vor dem Schwund der meisten Großpflanzenfressern zunehmend nicht von einer großflächig geschlossenen Waldlandschaft ausgegangen, sondern von einer mit der afrikanischen Savanne vergleichbaren Parklandschaft, gestaltet von den Pflanzenfressern. Das würde auch die Dominanz von Waldrand- und Offenlandarten in Flora und Fauna erklären.
Bei einer grenzüberschreitenden bilateralen Begehung wurden kürzlich diverse Projekte des EU-Programms Life vor Mires/Leben für Moore besichtigt. Dies war die optimale Gelegenheit den derzeitigen Status der Moor-Renaturierungs-Projekte kennen zu lernen.
Organisiert bzw. geleitet wurde das Treffen von deutscher Seite von Melanie Kreutz vom Bund Naturschutz, Fachbereich Grünes Band sowie von Ivana Bufková der tschechischen Projektleiterin vom Šumava Nationalpark.
Gastautor: Herbert Weichseldorfer, Vorsitzender des Vereins Bischofsreuter Waldhufen
Im Frühjahr 2019 führte uns der jährliche Ausflug der „Bischofsreuter Waldhufen“ nach Taufkirchen zur Yakzucht Alfons Kohl.
Wir waren vom ersten Augenblick ganz begeistert von den uns bisher unbekannten Tieren. In den nachfolgenden Tagen ließ uns der Gedanke nicht mehr los, uns Yaks anzuschaffen. Ein nochmaliger Besuch bei Familie Kohl hat uns die Entscheidung noch leichter gemacht und noch am selben Tag suchten wir uns drei passende Tiere aus.
Immer mal wieder zeigen sich meine Grundstücks-Mitbewohner, mal im Vorhaus, vor der Fahrradgarage und im Gewächshaus aber auch schon mal im Keller oder im Wintergarten. In den Wohnbereich hat es allerdings noch keine geschafft: Kreuzottern, junge und alte, kleine oder voll ausgewachsene.
Wetten, dass Du bis zum nächsten Treffen in Deinem Leben … veränderst
So begann der Entwurf für einen Artikel bei der Passauer Neuen Presse von Diana Königseder von der KEB Freyung-Grafenau. Später erschien der Artikel unter der Überschrift „Ein Paradies für Wildbienen“, KEB-Kurs „Enkeltauglich Leben“ gestaltet Hang in Heindlschlag.
Im Artikel wurde weiterhin berichtet über die Gruppenaufgabe „Prüfen wie eine Wildbienen-Anlage funktionieren könnte (Kontakte, Orte, Beteiligte, Ansprechpartner)“. Aus dieser eher harmlos anmutenden Aufgabe wurde ein herausragendes Projekt!
„Enkeltauglich leben“ – so lautete das Motto des Kurses der Katholischen Erwachsenenbildung (KEB), den der Haidmühler Franz Kies als ausgebildeter „Spielleiter“ begleitet hat. Ziel des ersten Seminars dieser Art im Landkreis war es, dass die Teilnehmer mit kleinen Aktionen die Welt ein Stückchen besser machen (PNP berichtete).
Millionenförderung aus Brüssel bringt Schub für Forschung, Umweltbildung und Naturschutz
Grafenau/Vimperk. Es wächst immer mehr zusammen, was zusammengehört. So kann man die aktuelle Kooperation der beiden Nationalparks Bayerischer Wald und Šumava auf den Punkt bringen. Gerade in jüngster Vergangenheit gehen die Nachbarn in fast allen Bereichen gemeinsame Wege. Viele der bereits umgesetzten oder angestoßenen Projekte verdanken die Schutzgebiete dabei der Europäischen Union. Allein von 2017 bis 2021 gab es Förderzusagen von über 7,3 Millionen Euro aus dem Interreg-Programm. Doch die Zusammenarbeit geht viel tiefer – bis hin zum gemeinsamen Grundverständnis des Leitmottos „Natur Natur sein lassen“.
„Gemeinsam können wir viel mehr bewegen als jeder für sich allein“, betont Nationalparkleiter Dr. Franz Leibl. „Deswegen gehören die Nationalparks Bayerischer Wald und Šumava schlicht zusammen.“ „Wir haben gemeinsame Themen und gemeinsame Ziele“, sagt auch Leibls tschechischer Amtskollege Pavel Hubený. Als Ganzes betrachtet sei man das größte Waldschutzgebiet in Mitteleuropa. Für die Idee des Prozessschutzes ein gewaltiges Pfund. „Ein intaktes Waldökosystem benötigt nicht nur Schutz, sondern auch Größe“, unterstreicht Leibl. Nur so könne man das wertvolle Mosaik der verschiedensten Waldentwicklungsstadien erhalten – für die Wald-Biodiversität eine überlebensnotwendige Voraussetzung.
Dank Geldern der Europäischen Union ließen sich viele Forschungsprojekte in beiden Schutzgebieten umsetzen, wie das Silva-Gabreta-Monitoring, dass die Biodiversität und den Wasserhaushalt im Blick hatte. (Foto: Matthias Rawohl)
Seit kurzem gibt es ganz besonderen Nachwuchs im Huskyhof von Andrea und Kilyan Klotsch in Altreichenau: den ersten Welpen der Rasse „Canadian Eskimo Dogs“ in Deutschland. Istu (Zucker in der Sprache der Inuit) lebt mit weiteren 18 Schlittenhunden, u.a. Alaskan Malamute auf dem Huskyhof.
Nach vielen Turbulenzen hat Fam. Klotsch die Eltern dieses kleinen Herzensbrechers aus Kanada bekommen.
Im Frühjahr 2021 haben sie dann die Zuchtzulassung erhalten. Alle Untersuchungen von den Augen, den Hüften, genetische Untersuchungen und einem Haarlängentest fielen zur vollständigen Zufriedenheit aus. Und so kam es wie es kommen mußte: Istu erblickte im Oktober die Welt und machte Andrea und Kilyan zu überglücklichen "Eltern".
Sich von Istu zu trennen ist für beide unvorstellbar und deshalb ist Istu auch unverkäuflich!
von Gastautor Sven Giegold, Mitglied des Europäischen Parlaments
Wälder spielen in der Bekämpfung der globalen Dreifachkrise – Klima, Biodiversität und Verschmutzung – eine ungemein wichtige Rolle. Sie bieten Lebensraum für unzählige kostbare Arten, speichern CO2 und reinigen unsere Atemluft. Doch immer mehr Wälder werden abgeholzt. Fast ein Drittel aller bewaldeten Flächen weltweit ist bereits verschwunden. Und in den letzten Jahren hat die Geschwindigkeit der globalen Rodungen weiter zugenommen. Hauptursache ist der immer weiter steigende Flächenverbauch der Landwirtschaft. Fast 80% der gerodeten Wälder sind auf die Landwirtschaft zurückzuführen. Dafür sind auch wir Europäer*innen verantwortlich, denn die EU ist nach China der zweitgrößte Importeur von Produkten, die Wälder zerstören. Für nach Europa importierte Produkte wie Fleisch, Palmöl, Kakao, Mais und Soja werden weltweit Wälder gerodet. Viele kostbare Wälder verschwinden unwiederbringlich, um Platz für den Anbau von Futtermitteln für Nutztiere zu schaffen.
Diesen Zustand können wir nicht hinnehmen. Wir Grüne – und auch das Europaparlament – fordern deshalb schon lange von der EU-Kommission ein Lieferkettengesetz um die Entwaldung weltweit zu stoppen. Auf der Weltklima-Konferenz in Glasgow (COP26) haben sich erst letzte Woche mehr als 100 Staaten verpflichtet, bis 2030 die Zerstörung von Wäldern zu beenden. Heute ausgerechnet an meinem Geburtstag (17.11.) hat die EU-Kommission nun ihren Vorschlag für ein EU-Gesetz gegen die Waldzerstörung vorgelegt. Der Gesetzesvorschlag verbietet in Zukunft den Import von Kaffee, Kakao, Palmöl, Soja, Rindfleisch und Holz sowie verwandte Produkte wie Leder, wenn sie mit Abholzung und Waldzerstörung in Verbindung gebracht werden. Die Hersteller müssen Sorgfaltspflichten entlang ihrer Lieferkette wahrnehmen und Maßnahmen ergreifen, um die Entwaldung zu verhindern.
Vor kurzem durften wir und viele andere Heini Staudinger von GEA bei einer Wanderung durch den Wald bei Schrems in Niederösterreich begleiten.
Begleitet und ergänzt durch kluge Kommentare aus seiner Erfahrung als Oberförster für das Stift Zwettl gab Gerald Blaich faszinierende Einblicke in seine Welt. So hat er 600.000 Bäume in seinem 38jährigen Berufsleben gepflanzt. Sein, wie er beschwört, und letztlich unser aller Problem ist der Klimawandel. „Keiner kann zurzeit sagen wo die Klimakrise enden wird. Wenn wir es wider Erwarten schaffen sollten den Klimawandel bei 2°C Erwärmung zu stoppen, bräuchte man nur ins wärmere Burgenland zu schauen und die dort heimischen Baumarten zu übernehmen. Eine Möglichkeit wäre dann auch die Douglasie zu pflanzen ohne jedoch in den Fehler der letzten 200 Jahre zu verfallen und die Fichtenmonokultur durch eine Douglasienmonokultur zu ersetzen. Falls der Klimawandel jedoch zu einer Erwärmung von 3°C oder 4°C oder mehr führt, wird es schon wesentlich schwieriger zu entscheiden welche Baumarten eine langfristige Überlebenschance haben werden.“
Milliarden von Bienen, Schmetterlingen, Käfern… sterben aus. Und das könnte zum ökologischen Kollaps führen. Giftige landwirtschaftliche Pestizide gehören dabei zu den Hauptverursachern — doch eine europäische Bürgerinitiative könnte jetzt dafür sorgen, dass sie schrittweise abgeschafft werden.
Die Massentierhaltung muss abgeschafft werden, dem Tierwohl muss Priorität eingeräumt werden, der Masseneinsatz von Antibiotika muss eingedämmt werden. Subventionen für die industrielle Landwirtschaft müssen zugunsten von kleinen und mittelgroßen Bauern sowie dem Ökolandbau gekürzt werden!
Eine Million Unterschriften würden die EU zwingen, auf unsere Forderungen einzugehen. Uns bleiben nur noch 4 Tage. Machen Sie jetzt mit und teilen Sie den Aufruf überall — es zählt wirklich jede Stimme!