Die Wässerung – eine zentrale und nachhaltige Kulturtechnik in der alten europäischen Kulturlandschaft
(Text: Karel Kleijn, Stand Dezember 2020)
Geschichte der Wässerung
Erst seit den 80er Jahren des 20. Jahrhunderts keimt die Erkenntnis, dass in der alten europäischen Kulturlandschaft die Bewässerung eine zentrale Rolle spielte – und das sowohl in vielen Ackerbaugebieten, in Gebieten mit gemischten Betrieben sowie in reinen Grünlandbereichen. Dass diese Erkenntnis erst sehr spät dämmerte, verwundert, da die Wässerung, wenn nicht schon bei den Jägern und Sammlern zur Steigerung der Fisch- und Jagderträge, wohl schon bei der Entwicklung der sesshaften Landwirtschaft, sowohl in Bezug auf Ackerbau als bei der Tierhaltung, in mehreren Kulturzentren der Welt eine wesentliche Errungenschaft gewesen sein dürfte. Das zeigt sich nicht nur in Eurasien, sondern auch in frühen landwirtschaftlichen Hochburgen in Süd- und Nord-Amerika. Es erklärt auch, wieso europäische Siedler in Nord-Amerika, inklusive der Wikinger, ihre Wässertraditionen aus der alten in der neuen Heimat beibehielten. Wie sich die Wässerung entwickelte, wird sich wohl nicht vollends klären lassen.
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